Politik

"Ein Demagoge" Schwan greift Lafontaine an

Die SPD-Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, Gesine Schwan, hat die Linkspartei und ihren Vorsitzenden Oskar Lafontaine scharf kritisiert. "Er ist ein Demagoge", sagte Schwan dem "Spiegel". Die Programmatik der Linken sei "völlig unzureichend", sagte Schwan. "Diese Gruppierung bietet bislang überhaupt keine Antworten auf die Fragen der Gegenwart." Die Kritik aus der Union an der Kandidatin hielt unterdessen an.

Bei der Wahl zum Bundespräsidenten rechne sie nicht mit Unterstützung von Parteiflügeln wie der Kommunistischen Plattform der Linken, sagte die Politikwissenschaftlerin. "Frau Wagenknecht von der Kommunistischen Plattform kann so viele verstaubte antiimperialistische Legenden spinnen, wie sie will. Auf sie setze ich nicht."

Einmischung "gefährlich"

Sie werde vor der Bundespräsidentenwahl auch "keinerlei Geschäft" mit der Linken eingehen, versprach Schwan. "Es kann am Ende auch sein, dass sie mich nicht wählen, weil sie zu dem Schluss kommen: 'Mit der Frau steht uns eine Auseinandersetzung ins Haus, die wir gar nicht führen wollen. Die ist uns zu anstrengend.'"
Indirekt kritisierte Schwan zudem die Amtsführung ihres Konkurrenten Horst Köhler.

Sie halte es "für falsch, ja für gefährlich", wenn der Bundespräsident sich in einzelne Sachfragen der Politik einmische. Daraus ergibt sich die Gefahr, dass "man die Bevölkerung gegen die Politik mobilisiert". Statt auf Distanz zur praktischen Politik zu gehen, wolle sie den Handlungsspielraum der Politik erklären, sagte Schwan.

Quelle: ntv.de

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