Politik

Hamburg vor Machtwechsel Schwarz-Gelb kommt nicht ran

Kanzlerin Merkel bleibt stehen mit ihrer Union.

Kanzlerin Merkel bleibt stehen mit ihrer Union.

(Foto: dapd)

Stagnation - so lassen sich am besten die Zahlen der aktuellen Forsa-Sonntagsfrage beschreiben. CDU und FDP hätten keine Mehrheit. Aber für Rot-Grün würde es auch nicht reichen. Anders als in Hamburg: Dort stehen die Zeichen für die Sozialdemokraten extrem gut, wieder an die Macht zu kommen.

Union und FDP liegen nach einer Forsa-Umfrage im Bund weiter klar hinter SPD und Grünen. Schwarz-Gelb kommt in der wöchentlichen Umfrage für "Stern" und "RTL" unverändert auf 39 Prozent, Rot-Grün auf 44 Prozent. Beide Bündnisse hätten damit keine Mehrheit, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre.

Für die Union würden sich wie in der Vorwoche 34 Prozent entscheiden, für die FDP 5 Prozent. Stabile Werte ergeben sich auch für die anderen Parteien: SPD und Grüne liegen mit je 22 Prozent erneut gleichauf. Die Linke kommt wie in der Vorwoche auf 10 Prozent, für "sonstige Parteien" würden sich 7 Prozent entscheiden.

Die Liberalen hätten damit keine Chance, an einer Regierung beteiligt zu sein: Die Union als stärkste Partei könnte bei einem solchen Wahlergebnis nur mit den Grünen oder der SPD eine Regierung bilden.

Verhältnisse umgekehrt

Hamburg steht unterdessen nach dem Platzen der schwarz-grünen Koalition einer anderen Umfrage zufolge vor einem Machtwechsel. Laut einer ZDF-Umfrage hätte Rot-Grün eine deutliche Mehrheit von 62 Prozent.

Scholz könnte die Hansestadt wieder in die Hand der SPD zurückholen.

Scholz könnte die Hansestadt wieder in die Hand der SPD zurückholen.

(Foto: dapd)

Die SPD käme auf 41 Prozent der Stimmen, wenn am Sonntag Bürgerschaftswahl wäre. Die Grünen, die am Sonntag ihr Bündnis mit der CDU aufgekündigt hatten, kommen auf 21 Prozent. Die CDU sackt auf 22 Prozent ab. Damit würde sich das Machtverhältnis umkehren: Bei der Bürgerschaftswahl im Februar 2008 hatte die CDU 42,6 Prozent erhalten und die SPD 34,1 Prozent. Die Grünen waren vor zweieinhalb Jahren auf 9,6 Prozent gekommen.

SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz lässt nach der Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen seinen Konkurrenten Christoph Ahlhaus weit hinter sich: 58 Prozent der befragten Hamburger wünschen sich Scholz als Ersten Bürgermeister. Den Christdemokraten Ahlhaus möchten dagegen nur 20 Prozent weiterhin im Amt sehen. Ahlhaus hatte erst im August das Amt von Ole von Beust übernommen, der sich überraschend aus der Politik zurückgezogen hatte.

Scholz sagte, bei den Umfragewerten sei es offensichtlich, dass eine Koalition von SPD und Grünen naheliege. "Genau das wollen wir." Allerdings ließ Scholz bei rot-grünen Streitthema Elbvertiefung keine Zweifel aufkommen: "Die Elbvertiefung muss kommen." Denn daher komme ein großer Teil des Wohlstands der Hansestadt. Die Grünen hatten bei der Elbvertiefung zähneknirschend nachgegeben, um das Bündnis mit der CDU zu schmieden.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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