Wird auch der CDU-Verband in Nordrhein-Westfalen von einem Spendenskandal erschüttert? Die Partei entdeckte jedenfalls eine schwarze Kasse, die in keinem Rechenschaftsbericht der CDU auftaucht und in der 136.763,40 Euro schlummern.

Das Guthaben auf dem Konto des Kreisverbandes Leverkusen sei bereits zehn Jahre alt, erklärte NRW-CDU-Generalsekretär Herbert Reul am Dienstag. Nach ersten Recherchen hätten der damalige Geschäftsführer und der damalige Schatzmeister des Kreisverbandes Ende 1991 ein Aktiendepot des Kreisverbandes im Wert von 150.000 Mark aufgelöst. Das Geld sei anschließend in einem Sparbrief und einem Sparbuch auf zehn Jahre festgelegt worden.

Wissen mit ins Grab genommen

Warum das Geld aber von den beiden bewusst nicht in den Rechenschaftsbericht aufgenommen wurde und woher der Aktienbesitz ursprünglich stammte, sei noch unbekannt, sagte Reul. Und ob diese Fragen jemals geklärt werden auch: Die beiden Parteimitglieder sind inzwischen gestorben, ihr Wissen über das Konto nahmen sie nach den bisherigen Erkenntnissen der CDU mit ins Grab.

Von der Existenz der schwarzen Kasse erfuhr die Partei laut Reul erst, als sich die Bank an die Partei wandte, weil der Freistellungsbescheid für das Konto abgelaufen war.