SVP bei Parlamentswahlen klar vorn Schweizer wählen weniger rechts
24.10.2011, 07:47 UhrBei den Parlamentswahlen in der Schweiz siegt erneut die national-konservative SVP, verliert aber drei Prozent. Auch die Sozialdemokraten, zweitstärkste Kraft, müssen Federn lassen. Zwei andere Parteien überraschen.
Bei den Parlamentswahlen in der Schweiz haben die Stimmberechtigten neue Parteien in der politischen Mitte gestärkt und den Höhenflug der national-konservativen SVP gestoppt. Die Schweizerische Volkspartei, die im Wahlkampf wieder gegen Ausländer polemisiert hatte, verlor rund drei Prozentpunkte. Sie bleibt aber mit 25,9 Prozent stärkste politische Kraft. Das geht aus einer Hochrechnung des Schweizer Fernsehens hervor. Auch die Grünen sowie die etablierten bürgerlichen Parteien verloren Stimmen.
Großen Stimmenzuwachs verzeichneten vor allem die rechts von den Grünen stehenden Grünliberalen mit 5,3 Prozent und überraschend auch die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) mit 5,2 Prozent. Die Partei hatte sich von der SVP abgespalten und trat erstmals zu Wahlen an.
Sozialdemokraten verlieren
Zweitstärkste politische Kraft in der Schweiz bleiben die Sozialdemokraten. Allerdings verschlechterte sie sich auch um 1,4 Prozentpunkte auf 18,1 Prozent.
Fünf Millionen Stimmberechtigte waren aufgerufen, die Abgeordneten der beiden Kammern des Parlaments für vier Jahre neu zu bestimmen. Dabei geht es um 200 Sitze in der großen (Nationalrat) und 46 in der kleinen Kammer (Ständerat).
In der neuen Zusammensetzung müssen sich die Parteien nun Mitte Dezember auf den traditionell aus sieben Mitgliedern bestehenden Bundesrat einigen. Der Bundesrat ist die Regierung in der Schweiz. Nach den Regeln der sogenannten Konkordanz stellen immer die vier größten Parteien die Regierungsmitglieder. Diese müssen wiederum im Konsens regieren.
Quelle: ntv.de, dpa