Politik

"Lückenloses Trommelfeuer" Seehofer klagt über Kampagnen

Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer hat Teile der Medien und der Politik wegen ihres Umgangs mit seinem Privatleben scharf angegriffen. Mit einem "lückenlosen medialen Trommelfeuer" versuchten seine Gegner, seine Affäre mit einer Bundestagsmitarbeiterin gegen ihn zu instrumentalisieren, um ihn zu schwächen oder von einer Kandidatur als CSU-Vorsitzender abzuhalten, sagte Seehofer dem "Stern". Gegen ihn sei Privates instrumentalisiert worden, "teilweise kampagnenartig".

Laut Seehofer gehe es in der Kampagne darum, ihn als CSU-Vorsitzenden zu verhindern: "Angeblich bin ich chancenlos. Das soll demoralisieren, wird aber nicht gelingen." So sei zunächst ständig gefordert worden, "der muss sich jetzt entscheiden. Und als ich mich für meine Frau entschieden hatte, kam der Vorwurf, das sei nur politisches Kalkül. So variiert man die Dinge pausenlos. Aber das kenne ich." Seine direkten Konkurrenten Erwin Huber und Gabriele Pauli nahm er von seinem Vorwurf ausdrücklich aus.

Seehofer beschrieb die vergangenen Monate erneut als "Stahlbad", das er auf Grund seiner "begnadeten Konstitution" überstanden habe. Er räumte ein, im Januar unmittelbar nach der Veröffentlichung seiner Affäre kurz daran gedacht zu haben, hinzuschmeißen. "Aber als ich das erste Mal mit meiner Familie ausführlich gesprochen habe, haben alle gesagt: Das darfst du nicht tun", sagte Seehofer.

Seehofers Privatleben ist seit Januar in den Schlagzeilen. Zuletzt hatte sich seine Ex-Geliebte, mit der Seehofer eine Tochter hat, in einem Interview zu der Beziehung geäußert. Die Frau ist Büroleiterin des CDU-Bundestagsabgeordneten Laurenz Meyer.

Im September will Seehofer Edmund Stoiber an der Parteispitze nachfolgen. Ende Mai hatte er mit Äußerungen im Magazin "Stern" einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, als er sagte, dass er Informationen über das Privatleben von Parteikollegen habe. "Ich weiß viel. Ich habe viel Material", sagte er damals.

Quelle: ntv.de

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