"Keinen Zweifel" an Kandidatur 2017 Seehofer orakelt neue Merkel-Amtszeit herbei
28.02.2014, 11:17 Uhr
Horst Seehofer fällt derzeit keine bessere Kanzlerin ein als Angela Merkel.
(Foto: REUTERS)
Sein Vertrauen zu Gabriel ist gestört, von der Leyen hielte er für eine schlechte Kanzlerin – in einem Interview teilt CSU-Chef Horst Seehofer aus. Von der Schwesterpartei will er vor allem, dass sie noch einmal Merkel aufstellt, und bloß nicht die Verteidigungsministerin zur Kanzlerkandidatin befördert.
Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer rechnet damit, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel auch nach der nächsten Bundestagswahl im Amt bleiben will. "Ich habe keinen Zweifel, dass Angela Merkel 2017 noch mal antreten wird", sagte Seehofer dem "Spiegel". Zugleich äußerte er erhebliche Vorbehalte gegen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen als potenzielle Nachfolgerin Merkels. "Es gilt der Satz: Ein Amt muss zur Persönlichkeit kommen, nicht eine Persönlichkeit zum Amt."
Aus der SPD waren in den vergangenen Tagen mehrfach Forderungen gekommen, die CDU-Vorsitzende Merkel müsse 2017 als Regierungschefin abtreten. Von der Leyen gilt als die Favoritin auf Merkels Nachfolge, hat ihre Ambitionen aber stets bestritten.
Seehofer warf von der Leyen zudem vor, beim vorgeschlagenen Einsatz der Bundeswehr im Ausland zu weit gegangen zu sein. "Mir ist wichtig, dass die Ministerin dies zunächst einmal intern bespricht, bevor sie an die Öffentlichkeit geht." Mit dem verstärkten Engagement dürfe zudem nicht der Einsatz von Kampftruppen gemeint sein.
Seehofer kontrolliert Gabriels Amtsführung
In dem "Spiegel"-Interview geht es auch noch einmal um die Affäre um den zurückgetretenen Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy. Seehofer äußerte sich enttäuscht über den SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel: "Ich weiß schon, dass Geschwätzigkeit im politischen Betrieb heute fast die Norm ist. Aber bei den Spitzenleuten muss man da Disziplin einfordern, sonst ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht möglich." Sein Vertrauen sei "ganz stark durch diese Geschwätzigkeit beschädigt" worden.
Wenn Gabriel mit der EU-Kommission über Energiepolitik verhandle, müsse man nun genauer hinsehen. "Wir werden versuchen, die Gespräche in Brüssel aus eigenen Quellen nachzuvollziehen. Wenn das dann mit dem übereinstimmt, was Gabriel uns berichtet, kann Vertrauen wieder wachsen", so Seehofer.
Quelle: ntv.de, che/rts