Politik

Derber Krach in Bayern Seehofer und FDP streiten

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Einen Monat vor der Bundestagswahl werden die Gräben zwischen Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und seinem Stellvertreter, Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP), immer tiefer. "Die Realität zeigt: Ich bin täglich auch Wirtschaftsminister in Bayern", sagte Seehofer der "Passauer Neuen Presse".

Zeil griff im Gegenzug Seehofer frontal an. "Wirtschaftspolitik ist etwas anderes, als jeden Tag allen alles zu versprechen", sagte Zeil der "Abendzeitung". FDP-Landtagsfraktionschef Thomas Hacker sprach von "noch einer Wundertüte, die der Ministerpräsident im Wahlkampf aufmacht". Damit hat der seit Wochen andauernde Streit zwischen CSU und FDP in Bayern einen neuen Höhepunkt erreicht.

Seehofer betonte, er habe die "Hauptverantwortung" für die bayerische Struktur- und Wirtschaftspolitik. "Und die nehme ich wahr." Vor Journalisten betonte der CSU-Chef später allerdings auf Nachfrage, dies gelte auch für andere Ressorts. Und die Ressortverantwortung bleibe selbstverständlich "unberührt".

Zeil entgegnete, wenn Seehofer Wirtschaftsminister wäre, "würden das manche eher als Drohung statt als frohe Botschaft empfinden". "Ich hab' schon überlegt, ob ich ihm einen Rollentausch vorschlagen soll: Ich bring' die Staatskanzlei auf Vordermann. Und er kann in einem Wirtschaftsministerium lernen, wie man statt täglichem Aktionismus auf die Zukunft ausgerichtete Wirtschaftspolitik macht." Zeil warf dem Koalitionspartner CSU "kleinliche Zänkereien" vor. Damit rette man allerdings keinen einzigen Arbeitsplatz, "genau so wenig wie durch Wahlkampf-Inszenierungen, wo manche mit dem leeren Füllhorn durchs Land fahren", sagte der Wirtschaftsminister.

Quelle: ntv.de, dpa

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