Politik

Kein Anschlag auf AKW geplant Sellafield-Verdächtige sind frei

Zwei Tage nach ihrer Festnahme nahe der Atomanlage Sellafield im Nordwesten Englands lässt die britische Polizei fünf Männer wieder frei. Offenbar geht keine unmittelbare Terrorgefahr von ihnen aus. Anklage wird nicht erhoben.

Die Atomanlage in Sellafield.

Die Atomanlage in Sellafield.

(Foto: dpa)

Die fünf Männer, die am Montag nahe der britischen Atomanlage Sellafield unter Terrorismusverdacht festgenommen worden waren, sind ohne Anklage wieder freigelassen worden. Das teilte die Polizei von Manchester mit. Die Festnahme war vor dem Hintergrund der angespannten Sicherheitslage nach der Tötung von El-Kaida-Chef Osama bin Laden in Pakistan erfolgt, die die britischen Behörden in hohe Alarmbereitschaft versetzt hat.

Bei den Festgenommenen handelte es sich nach Polizeiangaben um in London lebende, aus Bangladesch stammende Männer im Alter von "etwa 20 Jahren". Ihr Fahrzeug sei wegen ihres "verdächtigen Verhaltens" in der Nähe der Atomanlage an der Nordwestküste Englands für eine Kontrolle gestoppt worden. Medien hatten berichtet, dass die Männer Fotos oder Videos von dem Atomkomplex im Nordwesten Englands gemacht hätten. Sellafield besteht unter anderem aus einem Atomkraftwerk, einer Wiederaufbereitungsanlage und mehreren anderen Anlagen der Atomindustrie.

Die britische Polizei kann jeden ohne Haftbefehl festnehmen, bei dem sie den begründeten Verdacht hat, dass er ein Terrorist ist. Allerdings habe sich der Verdacht bei den Festgenommenen nicht erhärtet. "Die Beamten haben eine gründliche Untersuchung durchgeführt und die Entscheidung gefällt, die fünf Männer ohne Anklage freizulassen", sagte eine Polizeisprecher zu den Ermittlungen der Anti-Terror-Einheit.

Kein Terroranschlag geplant

Schon zuvor hatte PA unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle aus der Anti-Terror-Einheit der Polizei berichtet, dass die Festgenommenen offenbar keinesfalls kurz davor gewesen seien, einen Terroranschlag zu begehen. Man sehe die Situation eher gelassen. Die Männer hätten sich "in einer gefährdeten Gegend verdächtig verhalten". "Man hätte ohnehin mit ihnen gesprochen", hieß es.

"Zu diesem Zeitpunkt haben wir keine Hinweise auf eine Verbindung mit den aktuellen Ereignissen in Pakistan", hatte es schon am Dienstag in einer Mitteilung der Polizei in Manchester geheißen. Dort waren die Verdächtigen verhört werden. Auch ihre Wohnungen im Osten Londons waren durchsucht worden.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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