Politik

Streit um Einreise beigelegt Serbien und Kosovo kommen sich entgegen

Das Passieren der Grenze soll für Serben und Kosovaren nicht verkompliziert werden.

Das Passieren der Grenze soll für Serben und Kosovaren nicht verkompliziert werden.

(Foto: REUTERS)

"Wir haben einen Deal", verkündet der EU-Außenbeauftragte Borrell stolz. Ein seit langem schwelender Konflikt zwischen Serbien und Kosovo ist ausgeräumt. Beide Staaten einigen sich darauf, die Einreise ihrer jeweiliger Bürger ins Nachbarland nicht zu erschweren.

Die beiden Balkan-Nachbarn Serbien und Kosovo haben ihren Streit um Einreiseregelungen nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell kurz vor Ende einer neuen Frist beigelegt. "Wir haben einen Deal", berichtete Borrell auf Twitter. Serbien habe zugestimmt, Inhaber von Ausweispapieren des Kosovos künftig ohne weitere Dokumente einreisen zu lassen. Im Gegenzug habe das Kosovo den Plan fallengelassen, die Einreise von serbischen Staatsbürgern in Kürze zu erschweren.

Borrell sprach lobend von einer "europäischen Lösung". Weiter schrieb der spanische Politiker: "Wir beglückwünschen beide Regierungschefs (Serbiens Präsident Aleksandar Vucic und Kosovos Premierminister Albin Kurti) für diese Entscheidung." Der serbische Ministerpräsident Kurti antwortete kurz darauf ebenfalls bei Twitter: "Gegenseitigkeit sollte der Geist von grundsätzlichen Lösungen sein."

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Die umstrittenen Einreiseregeln für Serben ins Kosovo sollten am Donnerstag, dem 1. September, in Kraft treten. Ursprünglich hätten sie bereits seit dem 1. August gelten sollen. Auf Druck der USA und der EU wurden die Pläne aber um einen Monat verschoben. Ziel der kosovarischen Regierung war, Serben beim Grenzübertritt so zu behandeln wie Kosovaren von Serbien.

Serbien weigert sich seit fast anderthalb Jahrzehnten, die Unabhängigkeitserklärung seiner einstigen Provinz Kosovo anzuerkennen. Die EU versucht schon seit Jahren, zur Klärung des Verhältnisses beider Seiten beizutragen. Dieses ist äußerst spannungsgeladen, weil sich das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo 1999 mit NATO-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt hatte. Mehr als 100 Länder, darunter Deutschland, erkannten die Unabhängigkeit des Kosovos an. Andere - darunter auch Russland, China und fünf EU-Länder - haben das bis heute nicht getan.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa

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