Drogen, Disziplinlosigkeit und gefälschte Leistungstests Sind die US-Atomraketen in sicheren Händen?
25.01.2014, 04:26 Uhr
Düsterer Anblick: Eine amerikanische "Minuteman"-Rakete beim Start.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Offiziere der US-Atomstreitkräfte entscheiden im Ernstfall über Leben und Tod von Millionen von Menschen. Ausgerechnet an ihnen zweifelt Verteidigungsminister Hagel nach einer Reihe von Skandalen - und ist "tief besorgt" über den Zustand der Truppe.
US-Verteidigungsminister Chuck Hagel hat sich besorgt über den Zustand der Truppe der strategischen Atomstreitkräfte geäußert. Er reagierte damit auf die zahlreichen Skandale, die bei Überprüfungen der Einheiten in jüngster Zeit aufgedeckt wurden. Betroffen waren vor allem Offiziere in den Abschussanlagen für Atomraketen. Bei einigen wurden illegale Drogen gefunden, andere hatten bei den regelmäßigen Leistungstests betrogen. Als Ergebnis wurden 34 Offiziere vom Dienst suspendiert. In der gesamten Truppe wurden die Tests wiederholt.
Hagel, der eine grundlegende Überprüfung der Truppe anordnete, sieht eine ganze Reihe von Gründen für diese Verfehlungen. Dazu gehöre die Isolation in den abgelegenen Einsatzorten, der Druck, bestimmte Standards exakt erfüllen zu müssen und diese in Tests regelmäßig nachzuweisen sowie das System der Leistungsanreize, das jahrelang nicht angepasst worden sei.
Nur wenige Monate vor der jüngsten Überprüfung der Truppe war der Chef der Atomraketen-Streitkräfte entlassen worden. Ihm wurde Trunkenheit und ungebührliches Verhalten bei einem offiziellen Besuch in Moskau vorgeworfen.
Hagel betonte, dass die US-Atomwaffen sicher seien. Er sei aber "tief besorgt" über den gesamten Zustand, die Professionalität und die Disziplin der strategischen Streitkräfte. Angesichts der beiden langjährigen Kriege im Irak und in Afghanistan seien die Atomraketen-Streitkräfte etwas aus dem Blickwinkel geraten.
Quelle: ntv.de, jve/rts