Vorbereitung auf möglichen US-Prozess Snowdens Vater reist nach Moskau
11.08.2013, 19:00 Uhr
Lon Snowden im russischen Fernsehen.
(Foto: AP)
Für das nächste Jahr ist Russland die Heimat von Spionage-Enthüller Edward Snowden. Dort kommt ihn nun sein Vater besuchen. Doch die Reise hat einen ernsten Hintergrund. Denn mit Lon Snowden reist ein Anwalt.
Der Vater des von den USA gesuchten Ex-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden hat ein Visum erhalten, um seinen Sohn an seinem Asylort in Russland zu besuchen. Lon Snowdens Anwalt Bruce Fein sagte dem US-Fernsehsender ABC, er und sein Mandant würden "sehr bald" gemeinsam nach Russland reisen und für Edward Snowden nach Anwälten suchen, die auf Spionagevorwürfe spezialisiert sind. "Wir haben ein Datum, über das wir nicht sprechen werden wegen des Wirbels", fügte Fein hinzu.
Lon Snowden sagte auf ABC, er habe seinen Sohn nicht gesprochen, seit dieser aus den USA geflohen sei. Sein russischer Anwalt habe ihnen aber versichert, dass er in Sicherheit sei. Sein Sohn sei "erschöpft" und brauche nun "Zeit, um sich zu erholen und über den nächsten Schritt nachzudenken".
Chance auf fairen Prozess?
Eigentlich sei er dafür, dass sein Sohn in seine Heimat zurückkehre, führte Lon Snowden weiter aus. Derzeit glaube er allerdings nicht, dass er in den Vereinigten Staaten einen fairen Prozess bekommen werde. Es werde ein "politisches Theater" um die Enthüllungsaffäre veranstaltet und dabei verkannt, dass sein Sohn sehr viel für die Verteidigung der Freiheitsrechte geopfert habe.
Der Computerexperte Snowden, der zuletzt als Auftragnehmer für den US-Geheimdienst NSA arbeitete, hatte "Washington Post" und "Guardian" Informationen über umfangreiche Überwachungsprogramme zugespielt, mit dem die NSA massenhaft Telefonate und E-Mails überwacht. Wegen der Enthüllungen wird der 30-Jährige per Haftbefehl gesucht. Nach seiner Flucht aus den USA hielt er sich erst in Hongkong auf, bevor er nach Moskau flog. Nachdem er dort mehr als einen Monat lang im Transitbereich ausgeharrt hatte, gewährte ihm Russland Anfang des Monats für ein Jahr Asyl.
Quelle: ntv.de, AFP