Politik

Massenarbeitslosigkeit droht Söder fordert Hilfen für Autobauer

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Markus Söder bei einem Besuch im BMW-Werk in Dingolfing im Jahr 2018. Dort sind 17.500 Menschen beschäftigt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Corona-Pandemie hat ganze Branchen in die Krise gestürzt. Doch nicht nur die lässt Deutschlands wirtschaftlichen Motor stottern: Die Autoindustrie wird ihre Verbrennungsmotoren nicht so recht los. Vor dem Autogipfel fordert CSU-Chef Söder finanzielle Hilfen - und warnt vor dramatischen Folgen für die Wirtschaft.

Vor dem Autogipfel im Kanzleramt hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder seine Forderung nach einer finanziellen Unterstützung der Autoindustrie über die Förderung von E-Autos hinaus erneuert und vor Massenarbeitslosigkeit in der deutschen Schlüsselindustrie gewarnt. "Wir brauchen für den Übergang von sehr, sehr gut hergestellten Autos, die heute viel besser für das Klima übrigens sind, als die, die jetzt auf der Straße sind, eine Lösung", sagte der CSU-Politiker im ZDF-Morgenmagazin. "Und wir brauchen auch ein Angebot für Hunderttausende von Arbeitsplätzen, die in dem klassischen Bereich arbeiten". Sonst drohe "nicht nur Kurzarbeit, sondern irgendwann Massenarbeitslosigkeit".

Die Branche gehe den strukturellen Wandel hin zu umweltfreundlicheren Antriebstechniken an, aber brauche auf dem Weg dahin Unterstützung, so Söder. "Ansonsten werden wir in unserem Kernbereich der Industrie schwächer werden. Und die Folgen werden nicht nur der Verlust von aktuellen Arbeitsplätzen sein, sondern auch der Verlust von einer hohen Technologiekompetenz", warnte Söder, der wiederholt eine Kaufprämie für Autos mit Verbrennungsmotor gefordert hat.

Zuvor hatte auch sein Parteikollege, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, im Deutschlandfunk eine solche Kaufprämie gefordert. "Es stehen viele moderne Fahrzeuge auf Halde. Die müssen vom Hof", hatte er erklärt und auf den 20-prozentigen Einbruch bei den Autozulassungen im August verwiesen.

Politik und Branche wollen am Abend die Lage der Autoindustrie bei einem Spitzentreffen mit Kanzlerin Angela Merkel erörtern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel, mehrere Kabinettsmitglieder sowie die Ministerpräsidenten der Länder mit Automobilproduktion wollen am Abend erneut mit Vertretern der Automobilindustrie und Arbeitnehmervertretern über deren Lage in der Krise konferieren.

Im Vorfeld sorgten Forderungen nach möglichen weiteren Kaufanreizen wie Prämien oder einem teilstaatlichen Beteiligungsfonds für Diskussionen. IG-Metall Chef Jörg Hofmann betonte im ZDF-"Morgenmagazin", dass sich vor allem die Zulieferbranche in einer prekären Situation befinde. Er warb erneut für einen Mittelstandsfonds, um bei den Unternehmen die Voraussetzung für Investitionen in die Zukunft zu schaffen. Die Förderung von Elektromobilität sei ein zentrales Element, sagte Hofmann. Trotzdem werde der Wechsel in Richtung Elektrifizierung nur gelingen, wenn allen die Chance gegeben werde, sich umzustellen - "und das ist durch die Corona-Krise noch mal besonders erschwert worden."

Quelle: ntv.de, joh/rts/DJ/AFP

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