Wer wird Unionskandidat? Söder in Umfrage zu Kanzlerfrage vor Merz
13.07.2024, 13:20 Uhr Artikel anhören
Anfang Juni witzeln Merz und Söder nach der Schlusskundgebung zur Europawahl im Löwenbräukeller in München. Doch wer zuletzt lacht, wird Kanzlerkandidat?
(Foto: xRolfxPossx)
Die Union spielt Einigkeit vor und hat die finale Entscheidung über ihren Kanzlerkandidaten vorerst auf den Herbst verschoben. Doch in einer Umfrage liegt CSU-Chef Söder vor CDU-Chef Merz. Zuletzt deutet Söder bereits an, dass er für eine Kandidatur bereitstünde, wenn Merz ihn darum bitten würde.
Das Ziel der Union für die Bundestagswahl 2025 ist klar: Das Kanzleramt soll zurückgewonnen werden. Unklar ist jedoch weiterhin, mit welchem Kandidaten. In einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts INSA für die "Bild" kommt CDU-Chef Friedrich Merz bei der Frage, wen man direkt zum Bundeskanzler wählen würde, auf 31 Prozent. Für den Fall, dass CSU-Chef Markus Söder antreten würde, käme dieser auf 37 Prozent. Damit liegt Söder sechs Punkte vor Merz, der eigentlich als Favorit für die Kanzlerkandidatur der Union gehandelt wird.
Söder hatte Anfang Juli Welt-TV auf die Frage, unter welchen Umständen er Kanzlerkandidat werden könnte, gesagt: "Wenn es sein müsste und man gezwungen wird, dann müsste man sich das überlegen." Auf nochmalige Nachfrage, welche Umstände eintreten könnten, die ihn zwingen würden, nannte Söder dann die Voraussetzung: "Dass Friedrich Merz mich bittet. Dann hätte ich ein Problem."
Richtige Zeit für "gute gemeinsame Lösung"
Einen Monat zuvor hatte er im Frühstart von ntv gesagt, man habe in der Union vereinbart, dass zur Bundestagswahl die richtige Zeit zur Vorbereitung kommen müsse. "Außerdem scheint es in der CDU jetzt wieder Diskussionen zu geben", sagte er. Merz und er arbeiteten allerdings "engstens" zusammen. "Am Ende, glaube ich, da bin ich fest überzeugt, werden wir eine sehr gute gemeinsame Lösung finden." Merz und Söder haben vereinbart, die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur gemeinsam im Herbst zu treffen.
Kanzler Olaf Scholz von der SPD landet in der INSA-Umfrage bei 17 Prozent. Der wahrscheinliche Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck kommt demnach auf 16 Prozent. Basis ist laut Zeitung eine Umfrage unter 1250 Befragten vom 11. bis zum 12. Juli.
Am 10. Juli gab Außenministerin Annalena Baerbock bekannt, dass sie auf eine erneute Grünen-Kanzlerkandidatur verzichtet. Damit ist der Weg frei für Wirtschaftsminister Habeck. Der Kanzler wird in Deutschland nicht direkt gewählt, sondern vom Bundestag.
Quelle: ntv.de, rwe/dpa