Von dem inhaftierten Kreml-Kritiker Alexej Nawalny fehlt weiter jedes Lebenszeichen. Seinen Anwälten wird schon seit Tagen der Zutritt zu ihm verweigert. Jetzt wird Nawalny zudem erneut nicht zu einer Gerichtsverhandlung zugeschaltet.

Die Sorge um den Gesundheitszustand des inhaftierten russischen Oppositionellen Alexej Nawalny wächst nach seinem erneuten Fehlen bei einer Gerichtsverhandlung. "Es ist schon der sechste Tag, an dem wir nicht wissen, wo Alexej ist und was mit ihm geschieht", schrieb Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch auf X. Vor einem Gericht in der Stadt Kowrow werden derzeit Klagen des Politikers gegen die Gefängnisleitung verhandelt.

Politik 09.12.23

Sorge um Nawalnys Gesundheit Kein Lebenszeichen von Putins einflussreichstem Gegner

Seit Donnerstag wurde Nawalny nicht mehr, wie üblich, zu dem Prozess zugeschaltet. Die Gefängnisleitung des Straflagers begründe dies mit angeblichen Problemen bei der Stromversorgung, schrieb Jarmysch. Noch in der vergangenen Woche hatte ein Vertreter des Straflagers Journalisten erklärt, dass die Probleme schnellstmöglich behoben würden. Zugleich bekommen die Anwälte seit vergangenem Mittwoch keinen Zutritt mehr zu Nawalny.

Die Sorgen um Nawalny sind besonders groß, weil ihm nach Angaben Jarmyschs vor zwei Wochen in seiner Zelle schlecht geworden ist. Auch Briefe von Nawalny oder an ihn würden nicht zugestellt. Nawalny sitzt im Straflager in der Stadt Kowrow im Gebiet Wladimir rund 260 Kilometer östlich von Moskau. Er war zu 19 Jahren Straflager verurteilt worden und ist international als politischer Gefangener eingestuft.