Eklat um verweigerten Überflug Spanien entschuldigt sich bei Morales
16.07.2013, 07:37 UhrNach fast zwei Wochen wird der spanischen Regierung klar, dass sie ungerechtfertigt einen diplomatischen Eklat ausgelöst hat, als sie der Maschine des bolivianischen Präsidenten Morales den Überflug verweigerte. Nun will sie den Fehler korrigieren.
Der verweigerte Überflug hatte vor allem in Bolivien für heftige Proteste gegen die USA geführt.
(Foto: AP)
Spanien hat sich bei Bolivien für das zeitweilige Überflugverbot der Maschine des Präsidenten Evo Morales entschuldigt. "Spanien bedauert dies zutiefst", sagte der spanische Botschafter Miguel Angel Vazquez in der bolivianischen Hauptstadt La Paz.
Er übergab im bolivianischen Außenministerium eine schriftliche Erklärung zu dem Vorfall, mit "einer Entschuldigung an Bolivien für den Zwischenfall und die dem Präsidenten verursachten Unannehmlichkeiten", wie der Diplomat erklärte.
Das bolivianische Präsidentenflugzeug war in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli auf dem Rückflug aus Russland zu einer 13-stündigen ungeplanten Landung in Wien gezwungen worden. Nach bolivianischen Angaben hatten zuvor Frankreich, Italien, Portugal und Spanien den Überflug verweigert.
Die EU-Staaten hätten angenommen, der ehemalige US-Geheimdienstler Edward Snowden befände sich an Bord, hieß es. Der Verdacht erwies sich als falsch. Morales erklärte, der spanische Botschafter in Wien habe versucht, das Flugzeug zu durchsuchen, was vom Staatschef verweigert wurde.
"Wir bedauern den Vorfall, entschuldigen uns für dieses Vorgehen, das unangemessen war, den Präsidenten gestört hat und ihn in eine unbequeme und für einen Staatschef unpassende Lage versetzte", erklärte Vázquez laut der Zeitung "El Deber". Der französische Außenminister Laurent Fabius hatte sich bereits am 3. Juli entschuldigt.
Snowden wurde inzwischen sowohl von Bolivien als auch von Venezuela und Nicaragua offiziell politisches Asyl angeboten. Die USA wollen von Russland seine Auslieferung erreichen. Snowden hält sich dort seit Wochen im Transitbereich eines Flughafens auf. Mehrere südamerikanische Staaten hatten sich darüber entrüstet, dass einem Staatsoberhaupt aus dieser Region von europäischen Regierungen das Überflugrecht verweigert wurde.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP