Isabel Carrasco ist tot Spanische Politikerin erschossen
12.05.2014, 21:27 Uhr
Isabel Carrasco war Regierungschefin in der autonomen Region Leon.
(Foto: dpa)
Schock im Europawahlkampf: Im Norden Spaniens ist die konservative Politikerin Isabel Carrasco auf offener Straße erschossen worden. Kurz darauf nimmt die Polizei zwei Tatverdächtige fest - und gibt erste Hinweise auf die Motive bekannt.
Eine Politikerin der konservativen Volkspartei (PP) von Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy ist auf offener Straße erschossen worden. Unmittelbar nach der Tat in der nordspanischen Stadt León wurden zwei Frauen als mutmaßliche Täterinnen festgenommen.
Wie aus Polizeikreisen verlautete, stehen sie im Verdacht, die tödlichen Schüsse auf die PP-Parteichefin von León, Isabel Carrasco, abgefeuert haben. Das Motiv der Tat sei wahrscheinlich ein persönlicher Racheakt gewesen, teilte das Innenministerium in Madrid mit.
Wahlkampf pausiert
Die PP und die Opposition der Sozialisten (PSOE) sagten alle Wahlkampfveranstaltungen für die Europawahl ab. Dazu gehörten auch Kundgebungen mit den Parteichefs Rajoy in Valladolid und Alfredo Pérez Rubalcaba in Jaén. Bei den festgenommenen Frauen handelt es sich nach Polizeiangaben um Mutter und Tochter. Eine von ihnen sei am Vortag von der - von Carrasco geleiteten - Provinzverwaltung in León entlassen worden, hieß es.
Die 59-jährige Politikerin wurde in der Nähe ihrer Wohnung auf einer Brücke erschossen, die über den Fluss Bernesga führt. Carrasco war von 1995 bis 2003 Wirtschafts- und Finanzministerin der Region Kastilien-León gewesen. Im vorigen Jahr nahm die Justiz gegen die Politikerin Ermittlungen wegen des Verdachts der Verwicklung in einen Finanzskandal auf.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa