Russischer Geheimdienst in Potsdam Spione auf Platzeck angesetzt
13.03.2010, 13:09 UhrMoskau hatte es offenbar auf den brandenburgischen Ministerpräsidenten abgesehen. Nach Medienberichten hatte der russische Geheimdienst zwei Spione auf Platzeck angesetzt. Stellungnahmen dazu gibt es nicht.

Matthias Platzeck war für Moskau offenbar ein interessantes Ziel.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Im direkten Umfeld des brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) hatte der russische Geheimdienst Spione platziert. Die vom Verfassungsschutz enttarnten Deutschen seien trotz umfangreicher Erkenntnisse der Behörden strafrechtlich nicht verfolgt worden, berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus". In zwei Fällen seien sie nur innerhalb der Potsdamer Staatskanzlei versetzt worden.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern. "Wir geben zu solchen Berichten grundsätzlich keine Stellungnahme ab", sagte eine Sprecherin. Auch von der Landesregierung war zunächst keine Erklärung zu erhalten.
Einer der Verdächtigen ist laut Magazin ein hoher Potsdamer Regierungsbeamter, der nach Unterlagen des tschechischen Innenministeriums vor dem Fall der Berliner Mauer enge Kontakte zum kommunistischen Prager Geheimdienst StB unterhielt. Der Bundes- Verfassungsschutz soll ihn den Angaben zufolge fünf Monate lang abgehört und observiert und dabei festgestellt haben, dass er sich mit einem russischen Agentenführer traf. Der Verdächtige sei mittlerweile mit anderen Aufgaben betraut. Auch eine frühere Mitarbeiterin der Potsdamer Staatskanzlei, die möglicherweise während ihres Studiums in Moskau vom damaligen Geheimdienst KGB angeworben worden sei, habe man innerhalb der Staatskanzlei versetzt.
Quelle: ntv.de, dpa