"Muss absagen, habe keinen Kitaplatz" Spott über Seehofers Diskosause
03.05.2012, 18:53 Uhr
Daumen hoch für Horst Seehofer: Über 4000 Nutzerkonten sind eingeladen.
Eine Ente ist die Party von CSU-Chef Seehofer nicht. Rund 1800 Nutzer haben bislang zugesagt, zur Diskosause kommen zu wollen. Auch die Piratenpartei will den Münchner Edelschuppen P1 entern. "Und ab 3 Uhr geht's zu Horst nach Hause", freut sich ein Nutzer. Daneben hagelt es spöttische Kommentare und politische Seitenhiebe.
Facebook-Partys sind gefährlich! So zumindest die Meinung mancher Politiker, die Einladungen über das soziale Netzwerk verdammen. Nun lädt CSU-Chef Horst Seehofer zur Party, die die Piraten entern wollen: Sie hätten die auf der Seite des CSU-Chefs ausgesprochene Einladung angenommen und ihre Teilnahme per "Like-Button" bestätigt, teilten der bayerische Landesvorsitzende der Piraten, Stefan Körner, und der politische Geschäftsführer Aleks Leesmann mit.
Seehofer will am kommenden Dienstagabend in der Münchner Nobeldisco P1 seine Facebook-"Freunde" treffen. Die spotten jedoch in den Kommentaren zur Veranstaltung. "Gibt es Gratis-Cocktails?", wittert ein Nutzer Geschenke, und warnt: "Mein Onkel und mein Cousin sind richtige Schluckspechte". Ja, kommt die Antwort vom CSU-Account zurück, es gibt einen Gutschein für ein Freigetränk.
"Schön aufgepeppt"
"Ins P1 kommt nur, wer dem Türsteher in die Augen schaut, sich dabei nicht kratzt, über 3 hinaus zählen kann und schön aufgepeppt ist", moniert "Pedro". Diesmal wird alles anders, so die Reaktion der Christsozialen. "Und ab 3 Uhr geht"s zu Horst nach Hause", kündigt ein anderer Nutzer an. Doch neben dem Geplänkel bleiben auch politische Seitenhiebe nicht aus. "Wir können nun doch nicht kommen, weil wir keinen Kitaplatz haben", heißt es von einem Nutzer in Anspielung auf die Debatte über das Betreuungsgeld.
Die Piratenpartei freut sich indes, "dass die CSU langsam die Bedeutung der sozialen Netzwerke erkennt. Statt Facebookpartys als Teufelszeug verbieten zu wollen selbst eine zu veranstalten ist ein sehr mutiger Schritt", erklärte Piraten-Landeschef Körner. Er hoffe nur, dass der CSU die Party nicht aus dem Ruder laufe. "Sowas soll schon ab und an vorgekommen sein."
Zwanglos austauschen
Seehofer ist nach CSU-Angaben der erste Spitzenpolitiker in Deutschland, der eine Facebook-Party veranstaltet. Er hat dazu auf seiner Seite bei dem sozialen Netzwerk eingeladen. Es sei ihm "ein echtes Anliegen, Euch persönlich kennenzulernen", schrieb er dort. "Hier werden wir uns auch einmal live sehen, unterhalten und zwanglos austauschen können. Ich freue mich auf Euch", heißt es weiter. Rund 1800 Zusagen hat die Veranstaltung bereits.
Zu dem Treffen dürfen nur diejenigen kommen, die sich bei Facebook als Fan Seehofers eingetragen und sich angemeldet haben.
Quelle: ntv.de, rpe/AFP