Nachdem er daran gehindert wurde, auf dem Pekinger Flughafen Flugblätter zu verteilen, zündet ein Mann in der Ankunftshalle einen Sprengsatz. Er selbst wird bei der Detonation verletzt. Die genauen Hintergründe sind bisher unklar. Ein Blog soll jedoch Hinweise geben.

Auf dem Pekinger Flughafen hat ein Mann in einem Rollstuhl einen Sprengsatz gezündet. Außer dem Täter sei niemand verletzt worden, berichteten übereinstimmend Chinas Staatsmedien. Der Mann aus der ostchinesischen Provinz Shangdong habe gegen 18.30 Uhr Ortszeit eine Bombe aus Schwarzpulver von Feuerwerkskörpern in der Ankunftshalle detonieren lassen.

Bilder der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zeigten, wie ein umgekippter Rollstuhl an der Seite liegt und Polizisten und Frauen in weißen Kitteln daneben stehen. Polizisten hätten versuchen, die Passagiere von der Unglücksstelle wegzudrängen, berichtete eine Augenzeugin.

Die Pekinger Zeitung "Jinghua Shibao" beschreibt die letzten Minuten vor der Detonation: Der Mann sitzt im Rollstuhl und versucht, Flugblätter an Menschen in der Ankunftshalle zu verteilen. Dann kommen Sicherheitsleute und wollen ihn vertreiben. Auf Bildern in chinesischen Blogs sitzt er im Rollstuhl und hält seine Arme in die Luft. In einer Hand hat er einen kleinen weißen Gegenstand. Angeblich entstanden die Bilder kurz vor der Explosion.

Über die Hintergründe der Tat kursierten viele Gerüchte. Die Zeitung "Jinghua Shibao" verwies wie einige andere Medien auf einem Blog unter dem Namen des Täters. Darin beschreibt ein Mann, wie er 2005 als Taxifahrer von Polizisten schwer verprügelt wurde. Seitdem sitzt er im Rollstuhl. Wenige Minuten später wurde der Blog gesperrt. Nutzer fotografierten den Artikel jedoch ab und verbreiten die Bilder im Netz.

Am Flughafen ging der Betrieb nach der Detonation fast unbehelligt weiter. "Es gibt keine Verspätungen", sagte eine Mitarbeiterin des Airports. Zu der Explosion äußert sie sich nicht.