Gepäckträger verhaftet Sprengstoff im Auto
30.12.2002, 09:02 UhrAnti-Terror-Spezialisten der französischen Polizei haben einen Mitarbeiter des Pariser Flughafens Charles de Gaulle wegen des Besitzes von Sprengstoff und Waffen festgenommen. Reisende hatte auf ihn aufmerksam gemacht, als er am Kofferraum seines Fahrzeugs mit einer Waffe hantierte.
Der 27-jährige Algerier arbeitete als Gepäckträger am Flughafen. In seinem Auto fanden die Beamten fünf Packungen Plastiksprengstoff, zwei Feuerwaffen und zwei Zünder. Der Sprengstoff war offenbar einsatzbereit. Auch der Vater und die beiden Brüder des Mannes sowie ein Freund der Familie wurden festgenommen.
Ermittler untersuchen nun, ob der Mann Verbindungen zu unpolitischen Verbrechern oder zur Terrorszene hat. Er sei der Polizei bislang nicht aufgefallen und auch nicht als radikaler Islamist bekannt. Beim Verhör durch Anti-Terror-Einheiten sei er praktisch stumm geblieben. Auch seine Angehörigen hätten keine Angaben zu den Motiven des Mannes gemacht.
Nach einer Untersuchung der Flughafengesellschaft, die schwere Mängel im Bereich der Sicherheit ergeben hatte, waren seit Januar 80.000 Ausweise von Flughafen-Mitarbeitern überprüft worden. Einem Angestellten der Flugkontrolle war im Juni der Ausweis für den Zugang zu den Betriebszonen entzogen worden, weil er in radikalen Islamisten-Kreisen verkehrte.
In den letzten Wochen hatte die französische Polizei durch eine Serie von Festnahmen ein "tschetschenisches Netzwerk" von mindestens neun mutmaßlichen islamischen Terroristen zerschlagen. Das Netzwerk hatte nach Angaben des französischen Innenministeriums einen Anschlag auf die russische Botschaft in Paris geplant.
Quelle: ntv.de