Politik

USA haben "Beweise" Stecken Putins Männer hinter den Sturmhauben?

Dieser Fotosatz zeigt einen bärtigen Mann mit einer Militärmütze in mehreren Einstellungen. Die Bildunterschriften behaupten, ein Bild wurde in Georgien 2008, zwei andere in Kramatorsk und Slawjansk in diesem Jahr aufgenommen. Das Dokument markiert den bärtigen Mann als " Soldat der russischen Spezialeinheiten".

Dieser Fotosatz zeigt einen bärtigen Mann mit einer Militärmütze in mehreren Einstellungen. Die Bildunterschriften behaupten, ein Bild wurde in Georgien 2008, zwei andere in Kramatorsk und Slawjansk in diesem Jahr aufgenommen. Das Dokument markiert den bärtigen Mann als " Soldat der russischen Spezialeinheiten".

(Foto: AP)

Wenn in der Ukraine Rathäuser besetzt oder Polizeistationen erstürmt werden, sind sie plötzlich da: gut ausgerüstete Männer in Kampfmontur. Der Kreml dementiert, dass es sich bei einigen von ihnen um russische Soldaten handelt. Doch die USA legen nun Fotos vor, die Moskau in Erklärungsnot bringen könnten.

Bislang hat Russland jeden Verdacht darüber, direkt in die Unruhen in der Ostukraine verwickelt zu sein, zurückgewiesen. Präsident Wladimir Putin betonte vehement, es gebe keinerlei russische Soldaten in der Ukraine. Und tatsächlich fehlten bisher klare Beweise. Jetzt präsentieren die USA erstmals mehrere Fotos, die nach Angaben Washingtons Beweise dafür sind, dass einige der bewaffneten Kämpfer in der Ostukraine in Wahrheit russische Militärs oder Geheimdienst-Offiziere sind. Die Fotos seien von der Regierung in Kiew übergeben worden, sagte US-Außenamtssprecherin Jen Psaki. Aber auch mehrere in internationalen Medien oder im Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichte Fotos seien "weitere Beweise für die Verbindung zwischen Russland und den bewaffneten Milizen in der Ostukraine".

Das Auswärtige Amt in Washington veröffentlichte unter anderem eine von der Ukraine übergebene Fotoserie, auf der zunächst ein Mann mit den Abzeichen der russischen Spezialeinheiten 2008 in Georgien zu sehen ist. Der offenbar selbe Mann ist zudem auf einem vor Kurzem aufgenommenen Foto von der Erstürmung der Polizeistation im ukrainischen Kramatorsk durch prorussische Kräfte zu sehen. Auch auf einem Foto aus Slawjansk scheint der Mann abgebildet zu sein.

Reporter haben eindeutige Hinweise

Hinweise darauf, dass viele der offensichtlich militärisch ausgebildeten, gut organisierten Männern wie ihre Waffen nicht aus der Ukraine stammen, hatte es bereits zuvor gegeben. Russischsprechende Journalisten vor Ort wiesen immer

wieder darauf hin, dass deren Akzent häufig für eine Herkunft aus Russland spricht. Auch nutzen einige von ihnen gelegentlich Wörter, die außerhalb von St. Petersburg nicht gebräuchlich sind.

Auch n-tv Korrespondent Dirk Emmerich, der im Krisengebiet unterwegs ist, geht davon aus, dass die prorussischen Aktivisten mittlerweile von "richtigen Soldaten" unterstützt werden. "Sie tragen keine Abzeichen, aber man sieht daran, wie sie auftreten und die Waffen halten, dass das Profis sind", sagte Emmerich n-tv.de. Einem habe er entlocken können, dass er von der Krim komme und "hierhin beordert" wurde. Zwei andere hätten erzählt, dass sie aus dem Kuban und Stawropol kommen. Und das sind beides russische Regionen.

Dennoch ist bei den Beweisen, die von der Regierung in Kiew immer wieder lanciert werden, Vorsicht geboten. Zwar treten die die uniformierten Männer in grüner Kampfmontur so koordiniert auf, dass es unwahrscheinlich ist, dass sie prorussische Aktivisten sind, dennoch lässt sich nicht überprüfen, ob die Aufnahmen echt sind.

Biden verspricht wirtschaftliche Hilfe

Indes sicherte US-Vizepräsident Joe Biden der Ukraine bei seinem Besuch in Kiew die Hilfe der USA zu. Die USA seien bereit, die Wirtschaft zu unterstützen, sagte Biden vor Parlamentariern in der ukrainischen Hauptstadt.

Zugleich mahnte er an, die ausufernde Korruption im Land zu bekämpfen. Die Regierung in Washington wolle der Führung beim Aufbau einer vereinten Ukraine helfen, sagte Biden. Die anstehende Präsidentenwahl am 25. Mai sei die wichtigste in der Geschichte des Landes. Biden ist der bislang ranghöchste US-Politiker, der seit Ausbruch der Krise in das Land reist.

Quelle: ntv.de, dsi/AFP/rts

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