Musharraf in Nöten Steinmeier in Pakistan
23.05.2007, 11:03 UhrAußenminister Frank-Walter Steinmeier ist zu politischen Gesprächen in Pakistan eingetroffen. Ein ursprünglich geplantes Treffen mit Staatschef Pervez Musharraf wurde abgesagt. Die Absage wurde mit starken innenpolitischen Spannungen begründet.
Steinmeier will die schwierigen Beziehungen zwischen Afghanistan und Pakistan verbessern. Gleichzeitig warnte er vor zu hohen Erwartungen: "Es ist sicherlich schwierig hier zu abschließenden Sichtweisen zu kommen." Die Beziehungen zwischen Pakistan und Afghanistan hatten wegen unterschiedlicher Sicherheitsvorstellungen im gemeinsamen Grenzgebiet zuletzt einen neuen Tiefpunkt erreicht. Afghanistan wirft dem Nachbarland vor, zu wenig gegen Extremisten vorzugehen. Die Reise Steinmeiers dient nach Angaben des Auswärtigen Amts auch der Vorbereitung des G-8-Außenministertreffen am 30. Mai in Potsdam.
Erneut Anschlag in Kabul
Steinmeier kam aus dem Nachbarland Afghanistan. Unmittelbar nach seinem Besuch in der Hauptstadt Kabul war dort ein Selbstmordanschlag verübt worden. Der Attentäter habe einen Polizisten mit in den Tod gerissen, sagte der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Semarai Bashary. Zwei Polizisten und drei Zivilisten seien verletzt worden. Steinmeier war nur wenige Minuten vor dem Anschlag abgereist.
Massive Proteste gegen Musharraf
Pakistan durchlebt derzeit eine Phase extremer innenpolitischer Spannungen. Musharraf ist durch die Suspendierung des Höchsten Richters des Landes, Iftikhar Chaudhry, Anfang März unter massiven Druck geraten. Die Massenproteste gegen diese Entscheidung werden immer gewalttätiger. Dutzende Menschen kamen bereits ums Leben, hunderte wurden verletzt.
Quelle: ntv.de