Vier Gründe Stoiber als Präsident?
11.08.2007, 08:51 UhrCSU-Politiker haben überraschend Bayerns scheidenden Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) als möglichen Bundespräsidenten ins Gespräch gebracht. "Für den Fall, dass Horst Köhler für eine zweite Amtszeit nicht mehr zur Verfügung steht, wäre Edmund Stoiber ein hervorragender Nachfolger", meint etwa die bayerische Sozialministerin Christa Stewens (CSU).
Vier Gründe nannte Stewens in der "Bild"-Zeitung: "Stoiber verfügt über große bundespolitische Erfahrung, er kennt sehr genau die Verhältnisse in den neuen Bundesländern, er hat sozialpolitisches Fingerspitzengefühl. Er wäre vor allem ein Bundespräsident der einfachen Leute."
Das sieht der CSU-Landtagsabgeordnete Bernd Weiß genauso: "Stoiber als Anwalt des kleinen Mannes wäre ein echter Volkspräsident."
"Unsinn", sagte Stoiber dazu im Bayerischen Rundfunk. "Bundespräsident Köhler leistet hervorragende Arbeit, und wir werden alles tun, dass er wieder gewählt wird", sagte er am Rande des Gäubodenvolksfest in Straubing.
Stoiber - immerhin schon 66 Jahre alt - sei "ein Mann der Jugend. Kaum ein anderer deutscher Politiker sorgt sich so wie Stoiber um die Zukunft nachfolgender Generationen."
"Glücksfall für alle Kabarettisten"
Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau, die sich selbst als humor-politische Sprecherin der Linksfraktion bezeichnete, sagte: "Seine Wahl wäre ein Glücksfall für alle Kabarettisten. Denn kein zweiter Politiker kann nüchtern so viel unverständliches Kauderwelsch reden wie Edmund Stoiber."
Köhlers erste Amtszeit endet im Sommer 2009. Bisher hat sich der Bundespräsident nicht geäußert, ob er für eine zweite Amtszeit zur Verfügung steht. Nach seiner teils scharfen Kritik an der Bundesregierung ist unklar, ob die Union ihn für eine zweite Amtsperiode unterstützen würde.
Stoiber hatte sich Anfang des Monats nebulös über seine Zukunft geäußert: "Warten Sie es einfach ab. Vielleicht sagen Sie dann Ende des Jahres: Hätten wir gar nicht geglaubt."
Quelle: ntv.de