Politik

Norwegen wählt ins Ungewisse Stoltenberg bleibt nur die Hoffnung

Auch Stoltenberg und Solberg standen sich in einem TV-Duell gegenüber.

Auch Stoltenberg und Solberg standen sich in einem TV-Duell gegenüber.

(Foto: REUTERS)

Die Norweger wählen ein neues Parlament. Den regierenden Sozialdemokraten von Ministerpräsident Stoltenberg droht eine Schlappe. Zudem fehlen ihnen starke Koalitionspartner. Auch die Konservativen müssten sich von Rechtspopulisten unterstützen lassen.

In Norwegen hat der zweite Tag der Parlamentswahl begonnen. Die Wahllokale von der Hauptstadt Oslo im Süden bis Lappland im hohen Norden sind für die 3,64 Millionen Wahlberechtigten bis zum Abend geöffnet. Mit den ersten Teilergebnissen wird nach dem Ende der Abstimmung um 21 Uhr gerechnet. Die knappe Hälfte der 428 Gemeinden hatte bereits am Sonntag die Wahllokale geöffnet. 842.000 Wähler stimmten bereits per Briefwahl ab.

Umfragen zufolge stehen die regierenden Sozialdemokraten von Ministerpräsident Jens Stoltenberg vor einer Niederlage. Der seit 2005 amtierenden linken Regierungskoalition wird eine gewisse Amtsmüdigkeit nachgesagt. Zudem wird ihr das Versagen der Behörden zur Last gelegt, das Attentat Anders Behring Breiviks im Juli 2011 nicht verhindert zu haben. Der Rechtsextremist hatte in Oslo und auf der Ferieninsel Utöya 77 Menschen getötet.

Erna Solberg wirft Stoltenberg vor, das Breivik-Attentat nicht verhindert zu haben. Um an die Macht zu kommen, würde sie aber auf die Unterstützung der Rechtspopulisten angewiesen sein.

Erna Solberg wirft Stoltenberg vor, das Breivik-Attentat nicht verhindert zu haben. Um an die Macht zu kommen, würde sie aber auf die Unterstützung der Rechtspopulisten angewiesen sein.

(Foto: AP)

Bei der Wahl wird mit einem Sieg der konservativen Partei Höyre von Erna Solberg gerechnet. Allerdings legen die Umfragen nahe, dass Solberg zur Bildung einer Regierung auf die Unterstützung der rechtspopulistischen Fortschrittspartei sowie zweier kleiner rechter Parteien angewiesen sein wird. Die Fortschrittspartei tritt insbesondere für eine harte Einwanderungspolitik ein.

Oslos Bürger entscheiden gleichzeitig in einer Volksbefragung darüber, ob sich die norwegische Hauptstadt um die Austragung der Olympischen Winterspiele und der Paralympics 2022 bewerben soll.

Quelle: ntv.de, dpa

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