Steuerhinterziehung Strauß-Sohn angeklagt
26.09.2002, 15:18 UhrGegen den Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, Max Strauß, ist Anklage wegen Steuerhinterziehung erhoben worden. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Augsburg am Donnerstagnachmittag.
Max Strauß soll vom Waffenhändler Karlheinz Schreiber 5,2 Millionen Mark (2,6 Millionen Euro) aus dem Verkauf von Airbus-Maschinen bekommen und nicht versteuert haben. Strauß bestreitet die Vorwürfe und erklärte mehrfach, dass Geheimkonto mit dem Namen „Maxwell“ sei nicht ihm zuzuschreiben.
Seit fast sieben Jahren läuft gegen den Politiker-Sohn ein Ermittlungsverfahren. Das Geld soll möglicherweise ein Ersatz für missglückte Immobiliengeschäfte gewesen sein, die Schreiber für die Familie Strauß in Kanada tätigte.
Im Augsburger Schreiber-Prozess, bei dem Ende Juli zwei frühere Thyssen-Manager wegen millionenschwerer Schmiergelder im Zusammenhang mit einer Panzerlieferung nach Saudi-Arabien zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden waren, hatte das Landgericht zwei Schweizer Rubrikkonten den Angeklagten zugeschrieben. Nach Überzeugung der Wirtschaftsstrafkammer hatte Schreiber die Konten mit den Decknamen "Jürglund" und "Winter" eingerichtet. Eine solche Bewertung als Treuhand-Verhältnis drohe nun auch Max Strauß.
Quelle: ntv.de