Politik

"Bibi" und Ariel Streithähne der Knesset

Einige Stunden nach der Vereidigung des neuen israelischen Außenministers Benjamin Netanjahus ist es zu einem ersten Schlagabtausch zwischen "Bibi" und Ministerpräsident Ariel Scharon gekommen.

Die beiden Politiker attackierten einander, ohne jeweils den Namen des Rivalen zu nennen. Scharon verwahrte sich vor israelischen Wirtschaftsvertretern gegen Äußerungen Netanjahus, der erklärt hatte, der "Zeitplan" der USA für die Beendigung des Nahostkonflikts sei für die künftige israelische Regierung wegen eines bevorstehenden Irak-Kriegs nicht mehr gültig. Diese Erklärung hatte nach israelischen Berichten in Washington Unmut ausgelöst.

Ministerpräsident Scharon sagte dazu, er werde es "nicht erlauben, dass Israels internationale Beziehungen beschädigt" würden. Er bekräftigte, dass er trotz des Auseinanderbrechens der großen Koalition mit der Arbeitspartei nichts tun werde, um die Vereinbarungen Israels mit den USA zu aufzukündigen.

Netanjahu, der bei den anstehenden Vorwahlen der Likud-Partei gegen Scharon antreten will, kritisierte erneut Scharons Politik. Er sehe "eine ungeheure Eskalation des Terrors" in Israel, auch sei die Wirtschaft "in einem schlechteren Zustand" als zu seinen Regierungszeiten. Dafür sei in erster Linie "das Fehlen einer schlüssigen Wirtschaftspolitik" verantwortlich.

Mitarbeiter Scharons warfen Netanjahu inzwischen vor, den Ministerpräsidenten heimtückisch anzugreifen. "Kaum ist er im Außenministerium, beginnt er schon mit der pausenlosen Unterwanderung", hieß es im Amt Scharons.

Quelle: ntv.de

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