Chinesische Botschaftsflüchtlinge Südkorea erreicht
14.05.2002, 14:08 UhrDrei Nordkoreaner, die in der vergangenen Woche in einem US-Konsulat in China Zuflucht gesucht hatten, sind am Dienstag nach Südkorea ausgeflogen worden. Die drei Nordkoreaner kamen an Bord einer Maschine aus Singapur in der südkoreanische Hauptstadt Seoul an, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus der südkoreanischen Hauptstadt berichtete.
Die drei Nordkoreaner waren vergangen Woche über die Mauer des US-Konsulats in der nordostchinesischen Stadt Shenyang geklettert und hatten Asyl beantragt. In China halten sich weiter sieben Nordkoreaner auf, die Zuflucht in diplomatischen Einrichtungen gesucht hatten.
Zwei der Bürger des kommunistischen Landes, die vergangene Woche in die kanadische Botschaft in Peking geflohen waren, halten sich immer noch dort auf. Fünf weitere Nordkoreaner waren am vergangenen Mittwoch von chinesischen Sicherheitskräften abgeführt worden, als sie gerade das Gelände des japanischen Konsulats in Shenyang betreten hatten.
Japan wirft China eine Verletzung der diplomatischen Konventionen vor. Zudem verlangt die japanische Regierung eine Entschuldigung sowie die Zusicherung, dass die Nordkoreaner human behandelt werden und sich ein solcher Vorfall nicht wiederholen wird. Gespräche zwischen Vertretern Japans und Chinas über eine Lösung der diplomatischen Krise gingen am Dienstag in Peking jedoch ohne Ergebnis zu Ende.
Die Regierung in Peking erkennt Nordkoreaner, die in westlichen Botschaften Zuflucht suchen, nicht als Flüchtlinge an. Daher besteht China stets darauf, dass die Asylsuchenden nicht direkt, sondern über ein Drittland nach Südkorea ausreisen. In diesem Jahr haben sich bereits 162 Nordkoreaner nach Südkorea abgesetzt. Im vergangenen Jahr waren es 583 Flüchtlinge. Korea ist seit dem Ende des Korea-Krieges (1950/53) geteilt, der mit einem Waffenstillstand endete. Nord- und Südkorea haben keinen Friedensvertrag abgeschlossen.
Quelle: ntv.de