Politik

Menschenrechtler verklagen Argentinien Sühne für deutsche Diktaturopfer

Beinahe 20 Jahre nach dem Ende der Diktatur wollen deutsche Menschenrechtler Argentinien wegen des Verschwindens von Deutschen und Deutschstämmigen verklagen. Die Nürnberger "Koalition gegen Straflosigkeit" hat im Bundesjustizministerium eine Anzeige gegen argentinische Militärs übergeben.

Dazu hat der in Deutschland lebende peruanische Menschenrechtler Esteban Cuya die näheren Umstände des Verschwindens von vier Deutschen in Argentinien unter der Diktatur von General Jorge Rafael Videla und General Leopoldo Galtieri von 1976 bis 1983 erforscht. Es handelt sich um Federico Jorge Tatter, Gerardo Coltzau, Marcelo Weisz und Pablo Armando Lepiscopo.

71 Deutsche und Deutschstämmige wurden Opfer der staatlichen Unterdrückung in Argentinien. Menschenrechtsorganisationen schätzen die Zahl der während der Miltärdikatur verschwundenen auf 30.000.

Von Frankreich, Italien, Spanien und Schweden aus sind bereits ähnliche Verfahren anhängig. Ende März 2000 war der Vater eines schwedischen Opfers mit einer solchen Klage erfolgreich. Er erhielt 700.000 US-Dollar als Entschädigung für begangene Menschenrechtsverletzungen. Argentinien selbst hatte mit dem Schlusspunktgesetz und dem Befehlsnotstandgesetz eine Ahndung der Verbrechen unterbunden.

Quelle: ntv.de

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