Mubaraks Geheimdienstchef Suleiman stirbt in US-Klinik
19.07.2012, 11:46 Uhr
Omar Suleiman ist tot.
(Foto: AP)
Omar Suleiman gilt jahrelang als die rechte Hand des ägyptischen Präsidenten Mubarak. Als der "Pharao" abtritt, soll der Geheimdienstmann ihm nachfolgen. Doch die Ägypter wollen selbst wählen. Beim ersten freien Urnengang in dem Land darf er nicht antreten. Nun ist er während der Behandlung in einem US-Krankenhaus offenbar gestorben.
Der frühere ägyptische Geheimdienstchef Omar Suleiman ist offenbar tot. Er sei in einem Krankenhaus in den USA gestorben, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur MENA. Suleiman war jahrelang einer der engsten Vertrauten von Ägyptens Ex-Präsident Husni Mubarak, der vor knapp anderthalb Jahren nach Massenprotesten gestürzt worden war. Mubarak hatte ihn kurz vor seinem Sturz zu seinem Stellvertreter ernannt. Suleiman war es auch, der am 11. Februar 2011 den von den Demonstranten in Kairo geforderten Rücktritt des Machthabers verkündete.
Suleiman hatte Anfang der 90er Jahre die Leitung des einflussreichen und gefürchteten ägyptischen Geheimdienstes übernommen. Er galt als diskreter Vermittler, der meist hinter den Kulissen die Fäden zog. Im Ausland war er als verlässlicher Gesprächspartner bekannt - in den USA wurde Suleiman ebenso geschätzt wie bei Israelis und Palästinensern, mit denen er im Nahost-Friedensprozess zusammenarbeitete. US-Medienberichten zufolge war er aber auch an der Verschleppung von Terrorverdächtigen zur Befragung und Folter durch den US-Geheimdienst CIA im Ausland beteiligt.
Während er im Ausland geschätzt wurde, war Suleiman für viele Ägypter die Schlüsselfigur in Mubaraks ehemaliger Führungsriege. Nach dem Sturz des langjährigen Machthabers hatte der Ex-Geheimdienstchef eine Kandidatur für das Präsidentenamt in Ägypten angestrebt. Die Wahlkommission schloss ihn aber aus. Ihm wurde vorgeworfen, nicht die verlangte Anzahl von Unterschriften von Unterstützern aus 15 Provinzen vorgelegt zu haben. Nach seiner gescheiterten Kandidatur verließ er das nordafrikanische Land.
Quelle: ntv.de, AFP