Politik

Tote bei Explosion Taliban greifen US-Stützpunkt an

Nur wenige Tage nach Beginn der US-Großoffensive im Süden Afghanistans haben Aufständische einen Anschlag auf einen US-Stützpunkt verübt. Dabei kamen zwei Soldaten ums Leben.

Die Provinz Helmand zählt zu den Hochburgen der Taliban. Immer wieder kommt es hier zu Angriffen auf US-Soldaten.

Die Provinz Helmand zählt zu den Hochburgen der Taliban. Immer wieder kommt es hier zu Angriffen auf US-Soldaten.

(Foto: REUTERS)

Die Taliban haben auf einen US-Stützpunkt im Südosten Afghanistans einen schweren Selbstmordanschlag verübt. Bei den Gefechten am Außenposten in der Provinz Paktika seien zwei ihrer Soldaten und zehn Aufständische getötet worden, bestätigte die Internationale Schutztruppe ISAF. Ein weiterer Angreifer sei gefangen genommen worden.

Die Aufständischen hätten einen Tanklastwagen vor der Basis zur Explosion gebracht und den Stützpunkt dann angegriffen, sagte der Sprecher der Regierung der Provinz Paktika, Hamidullah Zhwak. Paktika liegt im Südosten des Landes und grenzt an Pakistan.

Die US-Armee und afghanische Truppen hatten am Donnerstag eine Großoffensive in der südafghanischen Provinz Helmand gestartet, die als Hochburg der radikal-islamischen Taliban gilt. Ziel der Operation "Chandschar" ("Schwertstreich") ist es, den Islamisten dauerhaft die Kontrolle über das Gebiet zu entreißen. Die Offensive wird von einer Operation britischer ISAF-Soldaten flankiert.

Schwere Gefechte um US-Stützpunkt

Im Kampf gegen die Taliban sind in Afghanistan etwa 4000 US-Soldaten in die Offensive "Schwertstreich" gestartet.

Im Kampf gegen die Taliban sind in Afghanistan etwa 4000 US-Soldaten in die Offensive "Schwertstreich" gestartet.

(Foto: REUTERS)

Augenzeugen sprachen von einer lauten Explosion und schweren Gefechten um die Basis herum. Inzwischen seien die Kämpfe jedoch beendet. Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid sagte, vor der Basis seien acht Tonnen Sprengstoff detoniert. 20 Aufständische hätten dann den Stützpunkt gestürmt. Bei den vierstündigen Kämpfen seien mehrere Soldaten und sieben Aufständische getötet worden. Angaben der Taliban gelten jedoch als hochgradig unzuverlässig.

Die ISAF teilte weiter mit, die Taliban hätten bei dem Angriff auf die Basis Mörser, Raketen, Schusswaffen und eine in einem Fahrzeug untergebrachte Sprengladung eingesetzt. Soldaten der ISAF und der afghanischen Armee hätten das Feuer erwidert und die Aufständischen aus der Luft angegriffen. Zivilisten seien nicht zu Schaden gekommen.

Umkämpfte Region Paktika

In der Provinz Paktika, die zu dem von US-Truppen geführten Regionalkommando Ost gehört, ist es in den vergangenen Tagen immer wieder zu Angriffen auf ausländische Soldaten gekommen. Aufständische hatten am Dienstag einen US-Soldaten entführt, dessen Schicksal noch ungewiss ist. Die Taliban haben bislang keine Forderungen gestellt.

Ebenfalls in Paktika musste ein von US-Truppen gepachteter Hubschrauber nach Angaben der Streitkräfte notlanden. Das US-Militär teilte mit, mechanische Probleme seien der Grund für die Notlandung gewesen. Die Besatzung sei von einem zweiten Hubschrauber geborgen worden.

Taliban: Haben Hubschrauber abgeschossen

Die Taliban teilten dagegen mit, sie hätten den Helikopter abgeschossen. Die US-Truppen berichteten, kurz nach der Bergung sei eine kleine Gruppe Unbekannter dabei beobachtet worden, wie sie Gegenstände aus dem notgelandeten Hubschrauber entfernt habe und dann davongerannt sei. Kurz darauf sei der Helikopter in Flammen aufgegangen. Weder der Hubschrauber noch die Ladung konnten geborgen werden.

Die ISAF teilte am Samstag mit, im Süden Afghanistans sei am Vortag ein Soldat getötet worden. Angaben zur Nationalität machte die ISAF wie üblich nicht.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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