Politik

Blutiger Banküberfall in Afghanistan Taliban töten 42 Menschen

In einer Bank in Afghanistan kommen 42 Menschen bei einem Angriff der Taliban ums Leben. Die Terroristen hatten sich als afghanische Soldaten verkleidet. Unterdessen halten regionale Behörden der Isaf-Truppe vor, für den Tod Dutzender Zivilisten verantwortlich zu sein.

Ein Bild der Zerstörung: Die Bank nach dem Taliban-Angriff.

Ein Bild der Zerstörung: Die Bank nach dem Taliban-Angriff.

(Foto: AP)

Beim Angriff eines von Taliban auf eine Bank im Osten Afghanistans sind mindestens 42 Menschen getötet worden. Wie das Innenministerium mitteilte, waren unter den Toten 21 Soldaten und Polizisten sowie vier Angreifer. Außerdem wurden 71 Sicherheitskräfte sowie eine unbekannte Anzahl Zivilisten verletzt.

Die Extremisten hatten als afghanische Soldaten verkleidet die Filiale der "Kabul Bank" in der Provinzhauptstadt Dschalalabad gestürmt und aus automatischen Waffen auf Angestellte und Kunden geschossen. Zum Zeitpunkt des Angriffs hatten sich vor den Schaltern lange Schlangen gebildet, da an diesem Tag die Gehälter an die Sicherheitskräfte ausgezahlt wurden.

Als Polizisten gegen die Bank vorrückten, starben vier Angreifer im Kugelhagel. Ein weiterer wurde festgenommen. Nach Angaben der Regierung stammt der Mann aus dem Nachbarland Pakistan. Dschalalabad liegt rund 70 Kilometer von der Grenze entfernt. Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Staatspräsident Hamid Karsai verurteilte den Angriff gegen friedlichen Menschen, die "Bankgeschäften nachgehen oder ihre Gehälter abheben wollten", als "unislamisch".

Isaf will ermitteln

In der Nachbarprovinz Kunar erhoben die Behörden schwere Vorwürfe gegen die Internationale Schutztruppe Isaf. Bei mehreren Einsätzen seien dort mindestens 51 Zivilisten ums Leben gekommen, teilte die Regionalregierung mit. Insgesamt habe es seit Beginn des Wochenendes bei Angriffen ausländischer und afghanischer Bodentruppen sowie einem Nato-Luftschlag 64 Tote gegeben, darunter auch 13 Aufständische.

Karsai verurteilte die Angriffe, ordnete eine genaue Untersuchung der Zwischenfälle durch die eigenen Sicherheitskräfte an, wie aus dem Präsidialamt in Kabul mitgeteilt wurde. Auch die Isaf kündigte eigene Ermittlungen an.

Die Isaf hatte zuvor erklärt, bei den Einsätzen in Kunar seien keine Zivilisten zu Schaden gekommen. Zivile Oper von Militäreinsätzen sorgen immer wieder für Unmut in der afghanischen Bevölkerung.

Quelle: ntv.de, dpa

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