Politik

US-Abgeordnete bei Fidel Tauwetter eingeleitet

Eine Delegation von US-Abgeordneten ist auf Kuba mit dem ehemaligen Staatschef Fidel Castro zusammengekommen. Bei dem ersten bekannten Treffen mit US-Vertretern seit Jahren habe Castro einen sehr gesunden, klaren und "sehr energiegeladen" Eindruck gemacht, berichtete die Leiterin der Gruppe, die demokratische Kongressabgeordnete Barbara Lee nach ihrer Rückkehr in Washington. Die Zusammenkunft mit Castro sei "bewegend" gewesen, er habe sich bei dem Gespräch Notizen gemacht und viele Fragen gestellt, sagte Lee im US-Fernsehsender CNN. Eine Botschaft der Regierung von Barack Obama habe sie Fidel Castro aber nicht überbracht. Der 82-Jährige, der wegen seiner angeschlagenen Gesundheit seit 2006 nicht mehr öffentlich aufgetreten ist, hat Lee zufolge sein Interesse an besseren Beziehungen zwischen Kuba und den USA deutlich gemacht.

"Es ist an der Zeit, den Dialog mit Kuba zu eröffnen", betonte die kalifornische Abgeordnete. Zuvor war bereits der kubanische Präsident Raul Castro erstmals seit seinem Amtsantritt mit den Kongressvertretern zusammengekommen. Politische Beobachter werteten das Treffen als Versuch von seiner Seite, die Beziehungen Havannas mit den USA zu normalisieren. Auch Barbara Lee, erklärte, die Reise sei zustande gekommen, weil die Welt eine Änderung in der Außenpolitik der USA unter Obama erwarte. Medienberichten zufolge plant der US-Präsident, schon bald Reisen von Familienmitgliedern und Geldüberweisungen nach Kuba zu erleichtern.

Keine Angst vor Dialog

Die sieben US-Demokraten waren auch mit Außenminister Bruno Rodrguez Barrilla und Parlamentspräsident Ricardo Alarcn zusammengetroffen. Fidel Castro schrieb in einem Kommentar zu dem Besuch, Kuba fürchte sich nicht vor einem Dialog mit den USA. "Wir brauchen aber auch keine Konfrontation, um zu existieren, wie einige Verrückte denken", schrieb der Revolutionsführer, der Zeit seines Lebens gegen die USA gekämpft hat. "Die US-Gesetzgeber sind außergewöhnliche Zeugen des Respekts, mit dem alle Nordamerikaner empfangen werden, die unser Vaterland besuchen."

Die Abgeordnete Lee erklärte, die Parlamentarier seien optimistisch, dass sich die Haltung Washingtons im Hinblick auf das Embargo ändern werde. Erst vor kurzem hatte der US-Kongress das Reisen von Exilkubanern nach Kuba erleichtert. "Die Delegation erkennt, dass es noch eine Menge zu tun gibt, um die Dinge zu ändern", sagte Lee weiter. "Aber es lohnt sich, wenn es sich um die Normalisierung der Beziehungen handelt."

Quelle: ntv.de

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