Politik

Prozessauftakt in Hamburg Terror-Helfer vor Gericht

Unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen hat vor dem Oberlandesgericht in Hamburg der Prozess gegen einen mutmaßlichen Terror-Helfer vom 11. September 2001 begonnen. Der 28 Jahre alte marokkanische Student Mounir El Motassadeq muss sich wegen Beihilfe zum Mord in 3.116 Fällen verantworten. Außerdem wird ihm Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.

Motassadeq gab zu, eine umfassende militärische Ausbildung in einem afghanischen El-Kaida-Trainingslager absolviert zu haben. Dennoch bestritt er alle Vorwürfe der Anklage. Motassadeq soll die Attentäter mit Geld versorgt und ihre Abreise aus Hamburg verschleiert haben. Außerdem soll er eine Kontovollmacht des späteren Todespiloten Marwan Al Shehhi gehabt haben. Damit soll er Geld an den mutmaßlichen Komplizen weitergeleitet haben.

Zum Prozessauftakt beantwortete Motassadeq Fragen zu seinem Lebenslauf. Demnach kam er 1993 nach Deutschland und lernte den Todespiloten Mohammed Atta 1996 zufällig beim Beten in einer Harburger Moschee kennen. Man habe über Politik und Religion gesprochen, von geplanten Terroranschlägen habe er nichts gewusst. Atta habe ihm lediglich erzählt, nach Tschetschenien reisen und mit den Rebellen kämpfen zu wollen.

Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft war Motassadeq "bis zuletzt in die Attentatsvorbereitungen eingebunden". Er studierte Elektrotechnik und wohnte mit Frau und Kind nur wenige hundert Meter entfernt von der Terrorgruppe in der Harburger Marienstraße. Generalbundesanwalt Kai Nehm bezeichnte ihn als einen der "Statthalter in Hamburg" für die Zeit, in der die Todespiloten in den USA Flugunterricht nahmen.

Quelle: ntv.de

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