Politik

BKA fahndet in Europa Terror-Team eingesickert

Das Bundeskriminalamt fahndet nach einem islamischen Terror-Kommando, das nach Europa eingesickert sein und Anschläge vorbereiten soll. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" am Samstag berichtete, ging eine entsprechende Warnung kürzlich von US-Geheimdiensten ein.

Bei den verdächtigen Männern handele es sich um vier 30 bis 35 Jahre alte Algerier und Libyer, die angeblich als Asylbewerber eingereist seien. Das BKA wollte den Bericht "zu diesem Zeitpunkt" nicht kommentieren, wie ein Sprecher erklärte. Laut "Focus" sind den Sicherheitsbehörden die Namen der Verdächtigen bekannt; außerdem gebe es präzise Personenbeschreibungen. Das mutmaßliche Terror-Kommando habe Kontakt zu einer Ende Mai in Marokko enttarnten Extremistengruppe gehabt, die Anschläge auf Kriegsschiffe in der Straße von Gibraltar geplant habe, schrieb "Focus".

Weiterhin berichtete das Magazin, dass die Hamburger Terrorzelle um den Todespiloten Mohamed Atta eventuell Kontaktleute in Thailand gehabt habe. Das BKA und die US-Bundespolizei FBI überprüfe derzeit eine bislang unbekannte Reise des Atta-Vertrauten Ramzi Binalshibh im Juli 2001 nach Bangkok. Binalshibh, der Mitte September in Pakistan verhaftet wurde, habe die Reise gestanden, aber keine Einzelheiten über Kontaktleute genannt. Auch dazu wollte der BKA-Sprecher keine Stellungnahme abgeben.

Unterdessen berichtet "Der Spiegel", Atta nahe stehende Extremisten hätten offenbar Anschläge auch in Deutschland geplant. Der in Syrien inhaftierte Mohammed Haydar Zammar habe ausgesagt, er habe 1998 ein Attentat auf das US-Generalkonsulat in Hamburg ins Auge gefasst, von dem Plan aber wegen der hohen Sicherheitsvorkehrungen Abstand genommen.

Der 41-Jährige war Ende 2001 in Marokko verhaftet und nach mehreren Verhören nach Syrien überstellt worden. Zammar besitzt die syrische und die deutsche Staatsangehörigkeit. Er wird verdächtigt, die Gruppe um Atta mit der Terrororganisation El Kaida zusammengebracht zu haben. Sollte ihm in Syrien nicht der Prozess gemacht werden, wollen sich die deutschen Behörden um seine Auslieferung bemühen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen