Von Virginia nach Pakistan Terror-Verdacht gegen US-Bürger
10.12.2009, 09:05 UhrDie US-Bundespolizei FBI ermittelt nach der Festnahme von fünf terrorverdächtigen Amerikanern in Pakistan gegen die in Virginia wohnenden Männer. Ihre Familien hatten sie nach ihrem Verschwinden in der vergangenen Woche als vermisst gemeldet.

Der Direktor des "Rates der Amerikanisch-Islamischen Beziehungen", Nihad Awad, informiert über die Zusammenarbeit mit dem FBI.
(Foto: AP)
Fünf Amerikaner, die im Verdacht stehen, einen Terrorakt geplant zu haben, sind in Pakistan festgenommen worden. Wie Polizeisprecher beider Länder erklärten, haben pakistanische Sicherheitskräfte die Männer schon am Montag bei einer Razzia im Haus eines Mitglieds der verbotenen Extremistengruppe Jaish-e-Mohammad in Sargodha, 120 Kilometer südlich der Hauptstadt Islamabad, aufgegriffen. Die Fünf waren vergangene Woche im US-Bundesstaat Virginia von ihren Familien als vermisst gemeldet worden. Ein muslimischer Verband hatte die Bundespolizei FBI alarmiert.
"Wir arbeiten mit den pakistanischen Behörden eng zusammen, um die Identität und das Reisemotiv der aufgegriffenen Männer zu klären", sagte FBI-Sprecherin Katherin Schweit dem Fernsehsender CNN. Ein pakistanischer Polizeisprecher sagte dem Sender, es sei zu früh, die Festgenommenen in Verbindung mit Terrororganisationen zu bringen. Erste Ermittlungen hätten aber ergeben, dass die Männer Kontakt zu zwei militanten Gruppen gesucht hätten.
Angehörige der jungen Männer hatten sich nach deren unerklärlichem Verschwinden an die muslimische Organisation "Rat der Amerikanisch-Islamischen Beziehungen" gewandt. Dieser hatte sofort die Polizei eingeschaltet. Verdacht erregte vor allem ein Abschiedsvideo, das einer der Männer seinen Angehörigen hinterlassen hatte.
Wie der Direktor des Verbands, Nihad Awad, erklärte, werde in dem Film auf extremistische Weise der Konflikt zwischen der westlichen und der muslimischen Welt thematisiert. Seine Organisation werde die Polizei bei den Ermittlungen unterstützen.
Nach pakistanischen Angaben handelt es sich bei den Festgenommenen um zwei Jemeniten, einen Ägypter sowie einen Schweden und einen Mann mit pakistanisch-amerikanischem Hintergrund. Ein Vertreter der pakistanischen Botschaft in Washington sagte, alle fünf stammten aus den USA. Einer der Verdächtigen sei ein Student. Alle fünf Männer hätten sich gut gekannt. Das FBI machte keine Angaben zur Nationalität der Verdächtigen. US-Außenministerin Hillary Clinton wollte die Festnahmen zunächst nicht kommentieren.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa