Politik

Dutzende Tote in Indien und Pakistan Terror trifft Justiz und Militär

Bei nahezu zeitgleichen Attentaten in den Nachbarländern Indien und Pakistan kommen Dutzende Menschen ums Leben. Obgleich die Anschläge nicht in direktem Zusammenhang stehen, richten sie sich gegen die Demokratiebestrebungen in beiden Ländern. Indiens Regierungschef Singh sagt, sein Land werde sich davon nicht einschüchtern lassen.

Der Attentäter warf Handgranaten auf seine Opfer bevor er sich selbst tötete.

Der Attentäter warf Handgranaten auf seine Opfer bevor er sich selbst tötete.

(Foto: REUTERS)

In Indien und Pakistan haben Selbstmordattentäter Dutzende von Menschen mit in den Tod gerissen. Bei einem Angriff auf das Haus eines Grenztruppen-Generals in der Provinzhauptstadt Quetta in Pakistan kommen 24 Menschen ums Leben. Mehr als 60 Personen seien verletzt worden, sagte ein Vertreter der Regionalregierung. Darunter sei auch der Brigadegeneral Farrukh Shehzad. Dessen Ehefrau wurde den Angaben zufolge bei dem Anschlag getötet, zu dem sich die Taliban bekannten.

Einer der Täter hatte sich vor dem Anwesen des Generals in einem Auto in die Luft gesprengt und dabei ein Loch in die Schutzmauer gerissen. Der zweite drang durch die Maueröffnung in das Haus ein. Dort habe er zunächst mehrere Handgranaten geworfen und dann einen am Körper befestigten Sprengsatz gezündet, heißt es.

Die Bewegung Tehrik-e-Taliban Pakistan (TTP) bekannte sich zu dem Angriff als Strafe für "alljene, die mit den Ungläubigen paktieren". Damit spielte er auf die Kooperation von pakistanischen Sicherheitskräften und US-Behörden an, die zu Wochenbeginn zur Festnahme eines Topterroristen geführt hatte.

Anschlag auf Gerichtsgebäude in Indien

Über 60 Menschen werden bei der Explosion der Bombe verletzt.

Über 60 Menschen werden bei der Explosion der Bombe verletzt.

(Foto: dpa)

Fast zeitgleich riss eine in einem Aktenkoffer versteckte Bombe am Obersten Gericht in Neu Delhi elf Menschen in den Tod. Der Anschlag ereignete sich nahe einem Eingang zum Gebäude, an dem nach Angaben von Augenzeugen rund hundert Menschen auf Einlass warteten. Die Behörden gingen Hinweisen nach, wonach die radikalislamische Terrorgruppe Harkat-ul-Dschihad-Islami (HUJI) hinter der Tat stecken soll.

Knapp zwei Monate nach der blutigen Bombenserie in Mumbai zeigen Fernsehsender erneut Aufnahmen von Handykameras, auf denen schreiende Passanten und herumfliegende Akten zu sehen waren. Es habe "totales Chaos" geherrscht, sagte der Geschäftsmann Rajesh Gupta, der vor dem Gericht gewartet hatte. Zahlreiche Menschen hätten in einer Blutlache am Boden gelegen. Ein Anwalt berichtete, die Fenster seines Büros im Gericht seien bei der Explosion zersplittert. Laut Polizei wurden 66 Menschen bei dem Anschlag verletzt.

Auf das Gericht war bereits im Mai ein Anschlag verübt worden.

Auf das Gericht war bereits im Mai ein Anschlag verübt worden.

(Foto: AP)

Die Ermittler erklärten, sie prüften ein per E-Mail eingegangenes Bekennerschreiben der radikalislamischen Terrororganisation HUJI auf dessen Echtheit. Die Terrorgruppe wird für mehrere Anschläge in Indien verantwortlich gemacht. Sie ist aber auch in den Nachbarländern Pakistan und Bangladesh aktiv.

Indien lasse sich von Terroranschlägen nicht einschüchtern, sagte Regierungschef Manmohan Singh, der sich zu einem Besuch in Bangladesch aufhielt. Alle politischen Parteien und das gesamte Volk müssten nun zusammenstehen, um den Terrorismus zu besiegen. Das Oberste Gericht in Neu Delhi war bereits im Mai Ziel eines Bombenanschlags.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts

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