Die belgische Polizei hat 14 mutmaßliche Anhänger des internationalen Terrornetzes El Kaida festgenommen. Einer der Verdächtigen plante nach Behördenangaben ein Selbstmordattentat. Der Mann hatte bereits ein Abschiedsvideo für seine Frau und Kinder aufgenommen, hieß es. Drei der Festgenommenen waren nach Medienangaben kürzlich aus Afghanistan zurückgekehrt, wo sie in Ausbildungslagern ein Training absolviert hätten.

Staatsanwalt Johan Demulle machte keine Angaben zum möglichen Ziel des Anschlags. Es könne in Pakistan, Afghanistan oder einem europäischen Land geplant gewesen sein. Die Fahnder stellten bei der Durchsuchung von mindestens 16 Häusern mehrere Computer und Dokumente sicher. Waffen oder Sprengstoff fanden sie nicht.

Die Festgenommenen gehören nach dem Bericht der flämischen Zeitung "De Standaard" sämtlich dem Umfeld von Malika El Aroud an, der Witwe von Abdessatar Dahmane. Dahmane hatte kurz vor dem Anschlag auf das New Yorker World-Trade-Center am 11. September 2001 den gemäßigten Afghanen-Führer und Taliban-Gegner Ahmed Schah Massud mit einem Selbstmord-Attentat getötet.

Die Regierung wertete die Festnahmen als nachträgliche Bestätigung für den erhöhten Terroralarm, den sie im vergangenen Jahr in der Weihnachtszeit ausgerufen hatte. "Ich nehme sehr ernst, was geschehen ist", sagte Premierminister Yves Leterme am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. Der Zugriff sei wirkungsvoll gewesen und zeige, dass manche Sicherheitsvorkehrungen wirklich nötig seien.