Olympische Spiele als Ziel Terrorist will Sotschi angreifen
03.07.2013, 13:20 Uhr
Doku Umarow ist der meistgesuchte Mann Russlands. Nun will er mit "allen Mitteln, die Allah erlaubt" die Olympischen Winterspiele in Sotschi verhindern. Ausdrücklich gestattet er in einer Videobotschaft auch Angriffe auf Zivilisten.
Der tschetschenische Top-Terrorist Doku Umarow hat in einem neuen Drohvideo die Muslime in Russland zu Anschlägen auf die Olympischen Winterspiele in Sotschi im kommenden Jahr aufgerufen. Die Spiele müssten "mit allen Mitteln, die Allah erlaubt", verhindert werden, sagte der als "Russlands Bin Laden" bezeichnete Islamistenführer in eine m auf der Website kavkazcenter.com veröffentlichten Film. Nach anderthalbjähriger Pause erlaubte Russlands Staatsfeind Nummer Eins damit ausdrücklich wieder Anschläge auf Zivilisten.
In Sotschi am Schwarzen Meer seien "die Gebeine unserer Vorfahren begraben", sagte Umarow. In dem gut vierminütigen Video sitzt er in Tarnuniform mit zwei Gesinnungsgenossen in einem Wald an einem unbekannten Ort. Dass er im Februar 2012 ein Ende der Anschläge auf Zivilisten angeordnet habe, sei ein Fehler gewesen, sagte der 49-Jährige. Dies sei vom Kreml "als Schwäche und nicht als Zeichen guten Willens" wahrgenommen worden. "Das Moratorium wird aufgehoben."
Umarow wirft dem Kreml eine "barbarische Besatzungspolitik" im Konfliktgebiet Nordkaukasus vor und strebt nach einem unabhängigen "Kaukasus-Emirat". Umarow gehört seit dem ersten Tschetschenienkrieg 1994 zu den meistgesuchten Männern Russlands. Deutschlands Verfassungsschutz beobachtet rund 200 in Deutschland lebende Extremisten von Umarows Terrororganisation, dem sogenannten Kaukasischen Emirat. Dabei handelt es sich um eine terroristische Organisation, die Verbindungen zu al-Qaida haben soll.
Der international zur Fahndung ausgeschriebene Terrorchef hatte sich zum Attentat auf die Moskauer U-Bahn 2010 und im Flughafen Domodedowo 2011 mit insgesamt fast 80 Toten bekannt. Auch beim Anschlag auf den Boston-Marathon gab es Verbindungen zu Umarow.
Quelle: ntv.de, dpa