El-Kaida-Ausbildung im Irak Tests an Mensch und Tier
20.08.2002, 11:17 UhrEine Gruppe von El-Kaida-Terroristen hat im Norden des Irak mit Hilfe radikaler Kurden giftige Chemikalien an Menschen und Tieren getestet. Das berichtete die US-Fernsehgesellschaft ABC.
Die tödlichen Experimente seien den USA bekannt geworden, doch hätten sie nicht eingegriffen. Ein Angriff sei von US-Präsident George W. Bush wegen des geringen Umfangs der Versuche, der politischen Risiken und der befürchteten Verluste unter US-Soldaten verworfen worden. Das Labor habe sich in den kurdisch kontrollierten Gebieten im Norden des Iraks befunden. Auf eine Verbindung mit dem irakischen Präsidenten Saddam Hussein gebe es keinerlei Hinweise. Die USA streben wegen der mutmaßlichen Entwicklung von Massenvernichtungswaffen in Irak einen Sturz des Saddam-Regimes an.
Vor der alarmierenden Nachricht über die El-Kaida-Versuche hatte der n-tv-Partnersender CNN mit der Ausstrahlung von Videobändern begonnen, die nach Angaben des Senders von der El Kaida hergestellt worden sind und ein Schlaglicht auf die Aktivitäten der Terror-Organisation werfen. Darunter sind Aufzeichnungen, die CNN zufolge die bisher solidesten Beweise dafür liefern, dass die Terroristen chemische Kampfstoffe entwickelt und getestet haben.
In einem Video werden nach Experten-Auswertung eindeutig Giftgas-Experimente an drei Hunden zeigt. Die Tiere verendeten qualvoll, nachdem sie Dämpfen ausgesetzt worden waren, die von einer weißlichen Flüssigkeit auf dem Boden aufgestiegen waren. Andere Videos beinhalten dem Sender zufolge Kampfhandlungen und Instruktionen zur Herstellung von Bomben, zum Abschießen von Boden-Luft-Raketen sowie zu Entführungen. Zahlreiche Aufzeichnungen seien sehr gewalttätig. Die ältesten Videoaufnahmen stammten aus den späten achtziger Jahren. Unter den jüngsten Aufzeichnungen sei eine Zusammenstellung von Fernsehnachrichten über den Zusammensturz der Türme des New Yorker World Trade Centers am 11. September. Experten meinen, dass die El Kaida mit den Aufzeichnungen ihre Geschichte habe dokumentieren wollen.
Auf welche Weise der Sender in den Besitz gekommen ist, wurde nicht bekannt. Es hieß lediglich, die Bänder seien über ein Jahr lang in einem Wüstengebiet vergraben gewesen. CNN-Reporter Nic Robertson sei vor kurzem 17 Stunden von Kabul aus gefahren, um etwa 250 der Videos einzusehen. 64 Aufzeichnungen habe Robertson dann ausgewählt. Geld sei für die Videos nicht bezahlt worden, die CNN bis zum 11. September ausstrahlen will.
Quelle: ntv.de