Gipfel im Sinnes des Verbrauchers "Teuro"-Beschwerden im Netz
31.05.2002, 00:00 UhrWer sich über gestiegene Preise im Zuge der Euro-Einführung ärgert, soll sich künftig im Internet darüber beschweren können. Das haben Vertreter aus Politik, Handel, Gastronomie, Verbraucherverbänden und Gewerkschaften beim "Anti-Teuro-Gipfel " in Berlin beschlossen Weitere konkrete Schritte gegen Preistreiber wurden bei dem Treffen nicht vereinbart.
Auf der Internet-Seite hätten Verbraucher die Gelegenheit, Reklamationen etwa gegen ihrer Ansicht nach falsch umgerechnete Preise vorzubringen, sagte die Initiatorin der Veranstaltung, Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne). Die Anbieter hätten dann die Möglichkeit, dazu Stellung zu nehmen. Dies geschehe aber freiwillig. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen soll die Internet-Seite betreiben.
Künast zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem Anti-Teuro-Gipfel. Es sei wichtig, dass die Teilnehmer statt übereinander endlich einmal miteinander gesprochen hätten. Alle Beteiligten seien sich einig gewesen, dass der Euro eine gute Sache sei und keineswegs Schuld trage für die Preisentwicklung, betonte Künast.
Die Ministerin hatte den Gipfel nach wachsendem Unmut in der Bevölkerung über massive Preissteigerungen im Zuge der Euro-Einführung einberufen. Der Gipfel war auch in der Bundesregierung umstritten. Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) hatte ihn im Einklang mit dem Handel und der Gastronomie als überflüssig bezeichnet. Die Opposition sprach von einem "Gipfel des Populismus".
Quelle: ntv.de