Forscher setzt ein Zeichen Tibet-Flagge weht am Nordpol
15.04.2008, 07:47 UhrEin norwegischer Polarforscher hat nach eigenen Angaben die Flagge Tibets am Nordpol gehisst, um auf die Menschenrechtslage in der von China kontrollierten Himalaya-Region aufmerksam zu machen. Er wolle die Regierungen weltweit anspornen, sich bei China für Tibets Rechte einzusetzen, schrieb Inge Solheim in einer E-Mail an eine Nachrichtenagentur.
Man müsse die Tibeter unterstützten, auch wenn damit der Verlust von Geschäftsabschlüssen oder die Eintrübung der Beziehungen zu China riskiert werde. "Wer will denn Geschäftspartner oder Freund einer brutalen Tyrannei sein?", schrieb Solheim. Der Nachricht war ein Foto beigefügt, das den Forscher zeigt, wie er auf einem Eisblock stehend die tibetische Flagge schwenkt.
"Einzigartiger Ort"
Solheim hat bereits zahlreiche Reisen zum Nordpol unternommen und ist der Gründer des Unternehmens "Borderland", das Besucher an den Pol bringt. "Es war eine Ehre für mich, die tibetische Flagge an diesen einzigartigen Ort zu bringen", schrieb der Forscher. "Ich hoffe, ich kann damit die Tibeter in Tibet und die übrige Welt ermuntern, den Kampf für die grundlegenden Menschenrechte sowie den Anspruch auf ein Leben und eine eigene Regierung in ihrem Land fortzusetzen."
In einem Kloster in der Nähe der tibetischen Hauptstadt Lhasa hat es Berichten von Exiltibetern zufolge unterdessen erneut Proteste gegeben. Nach Angaben des "Tibetan Centre for Human Rights and Democracy" wurde eine unbekannte Zahl Mönche aus dem Drepung-Kloster festgenommen. Sie hätten gegen eine "patriotische Erziehungskampagne" der Behörden protestiert. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.
Nach offizieller Darstellung wurden seit Beginn der Unruhen Mitte März insgesamt fast 4000 Menschen festgenommen, wie die International Campaign for Tibet erklärte. Etwa die Hälfte der Festgenommenen befinde sich aber wieder auf freiem Fuß.
Quelle: ntv.de