Politik

"Täuschung der Wähler" Timoschenko schaltet auf stur

Die bei den Präsidentschaftswahlen unterlegene Timoschenko will ihre Niederlage nicht anerkennen und wirft dem Sieger Janukowitsch vor, die Wähler zu täuschen.

Timoschenko sieht sich als unrechtmäßige Wahlverliererin.

Timoschenko sieht sich als unrechtmäßige Wahlverliererin.

(Foto: REUTERS)

Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit der Präsidentschaftswahl am Sonntag hat die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko ihre Niederlage weiter nicht anerkannt. Stattdessen warf sie ihrem Rivalen Viktor Janukowitsch vor einer Kabinettsitzung in Kiew die "Täuschung" der Wähler vor.

Timoschenko war bei der Stichwahl um das Präsidentenamt knapp unterlegen, ihr Lager äußerte unmittelbar nach dem Urnengang Betrugsvorwürfe. Internationale Beobachter stuften die Wahl jedoch als frei und fair ein. Die Ministerpräsidentin errang amtlichen Angaben zufolge rund 3,5 Prozentpunkte weniger als Janukowitsch.

Forderung nach Rücktritt

Janukowitsch hatte Timoschenko am Mittwoch aufgerufen, als Ministerpräsidentin zurückzutreten und in die Opposition zu gehen. Timoschenko müsse einsehen, "dass die Grundlage der Demokratie der Wille des Volkes" sei. "Demokratische Führer werden Wahlergebnisse immer anerkennen", fügte der designierte Staatschef hinzu. Timoschenkos Vertraute sagten dagegen, die Regierungschefin trete nur zurück, sollte sie bei Parlamentswahlen ihre Mehrheit verlieren.

Janukowitsch war bereits nach der Präsidentschaftswahl im November 2004 einmal zum Sieger erklärt worden. Wegen des Verdachts der Wahlfälschung gingen damals tausende Menschen gegen ihn auf die Straße. Der Oberste Gerichtshof erkannte ihm schließlich den Sieg ab und ordnete Neuwahlen an. Timoschenko gehörte damals zu den Anführern der Orangenen Revolution.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen