Politik

Verdacht auf Verwicklung in Mord Timoschenko wieder im Visier

Kurz nach ihrer Verurteilung zu sieben Jahren Haft werden neue Vorwürfe gegen die ukrainische Ex-Ministerpräsidentin laut: Sie soll in einen Mordfall von 1996 verwickelt sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Timoschenko hat bereits Berufung gegen das Urteil zu sieben Jahren Haft eingelegt.

Timoschenko hat bereits Berufung gegen das Urteil zu sieben Jahren Haft eingelegt.

(Foto: dpa)

Gegen die ukrainische Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko wird einem Medienbericht zufolge erneut ermittelt. Die Behörden prüften eine mögliche Verwicklung der Oppositionspolitikerin in einen Mordfall, zitierte die Nachrichtenagentur Unian Staatsanwalt Renat Kusmin am Samstag.

Dabei gehe es um die Ermordung eines Abgeordneten und Geschäftsmannes im Jahr 1996. Die Staatsanwaltschaft habe Beweise, dass Timoschenko unter Umständen in das Verbrechen verwickelt sei. Eine Sprecherin Timoschenkos wies die neuen Vorwürfe zurück. "Das ist alles absurd. Der Wunsch der Regierung, die politische Opposition loszuwerden, hat alle Grenzen gesprengt", sagte sie.

Timoschenko war vor knapp drei Wochen wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Sie wurde für schuldig befunden, 2009 unrechtmäßig und zum Schaden des Landes einen Gasliefervertrag mit Russland durchgesetzt zu haben. Timoschenko und ihre Anhänger sehen das Verfahren als politisch motiviert an.

Verdacht der Untreue

Erst vor einer Woche hatte die ukrainische Justiz mit einer weiteren Klage gegen Timoschenko gedroht. Die Oppositionspolitikerin stehe im Verdacht, in den 1990er Jahren als Direktorin eines Energiekonzerns mehr als vier Millionen Euro veruntreut oder unterschlagen haben. Das sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Kiew. Es gebe neue Erkenntnisse, zudem sei der Fall noch nicht verjährt. Deshalb würden die Ermittlungen weitergeführt.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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