Politik

Geheime Atom-Abkommen mit USA Tokio räumt auf

Atomwaffen nicht zu besitzen, nicht zu produzieren und nicht auf seinem Territorium zu dulden - diese Prinzipien sind Japan heilig. Dass unter der jahrzehntelangen Herrschaft der Konservativen dem nicht so war, bestätigt jetzt das Außenministerium in Tokio.

Außenminister Okada informiert die Öffentlichkeit über die Ergebnisse des Sonderausschusses.

Außenminister Okada informiert die Öffentlichkeit über die Ergebnisse des Sonderausschusses.

(Foto: AP)

Japan hat nach jahrzehntelangem Leugnen erstmals zugegeben, dass es während des Kalten Krieges geheime Abkommen über Atomwaffen mit seiner Schutzmacht USA gab. Ein Sondergremium des Außenministeriums bestätigte, es habe beispielsweise eine "stillschweigende Übereinkunft" gegeben, die US-Kriegsschiffen mit Atomwaffen das Einlaufen in Japans Häfen erlaubte.

Der Bericht des Sonderausschusses auf Basis von rund 330 freigegebenen Dokumenten hat nach Darstellung japanischer Medien deutlich gemacht, wie "verlogen" die konservativen Regierungen des Landes in dieser Angelegenheit waren. Schließlich habe Japan - das bislang einzige Land, das mit Atomwaffen angegriffen wurde - stets die drei Prinzipien hochgehalten, Atomwaffen nicht zu besitzen, nicht zu produzieren und nicht auf seinem Territorium zu dulden.

Die Arbeit des Sonderausschusses ist Teil der Bemühungen von Ministerpräsident Yukio Hatoyama, die Regierung transparenter zu machen als unter der jahrzehntlangen Herrschaft der konservativen Liberaldemokratischen Partei (LDP).

Die Konservativen hatten wiederholt die Existenz solcher Geheimabkommen mit den USA verneint. Unterdessen bekräftigte der neue japanische Außenminister Katsuya Okada, Japan halte an seinen drei Prinzipien zu Atomwaffen fest.

Quelle: ntv.de, dpa

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