Politik

157 Nein-Stimmen Tornado-Einsatz beschlossen

Deutschland wird mit Tornado-Aufklärungsflugzeugen die in Süd-Afghanistan kämpfende Internationale Schutztruppe ISAF unterstützen: Der Bundestag beschloss am Freitag mit klarer Mehrheit die Entsendung von sechs Maschinen und 500 Soldaten.

405 Abgeordnete stimmten für die umstrittene Mission, 157 dagegen, 11 enthielten sich. Die Jets sollen auf Anforderung der NATO ab April Aufklärungsfotos aus ganz Afghanistan liefern und damit den Kampf gegen die radikal-islamischen Taliban unterstützen.

Nach dem Willen von Regierung und Parlament sollen die Tornados nicht an Kampfeinsätzen beteiligt werden, obwohl sie auch dafür ausgerüstet sind. Dennoch gilt ihr Einsatz als neue Qualität der Bundeswehrmission, da die Piloten Taliban-Stellungen aufspüren sollen, die dann von NATO-Partnern angegriffen werden. Kritiker sehen darin eine deutsche Beteiligung am Kriegsgeschehen in Afghanistan.

Befürworter betonten erneut, die deutschen Tornados dienten dem Schutz der ausländischen Soldaten und der Bevölkerung. Nach ihrer Einschätzung kann durch die präzisen Aufklärungsfähigkeiten der Flugzeuge - sie werden als einmalig in der NATO bezeichnet - besser vermieden werden, dass die Zivilbevölkerung bei Angriffen in Mitleidenschaft gezogen wird. Thema in der Bundestagsdebatte war auch der Tod eines deutschen Mitarbeiters der Welthungerhilfe, der am Donnerstag bei einem Überfall in Afghanistan erschossen wurde.

Die Bundesregierung will mit dem Einsatz der Tornados auch Forderungen der NATO-Partner abwehren, das bisher hauptsächlich auf den relativ ruhigen Norden begrenzte Einsatzgebiet der Bundeswehr auf die umkämpften Regionen im Süden auszudehnen.

Quelle: ntv.de

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