Terror am Kabuler Flughafen Tote bei Selbstmordanschlag
08.09.2009, 08:58 UhrEin Selbstmörder der Taliban sprengt sich vor dem militärischen Teil des Flughafens Kabul in die Luft und tötet dabei drei Zivilisten. Sechs weitere Zivilisten werden verletzt.
Nach Angaben des afghanischen Innenministeriums hatte sich der Attentäter in einem Auto in die Luft gesprengt. Die Internationale Schutztruppe ISAF bestätigte den Anschlag.
Bei einem weiteren Bombenanschlag in Afghanistan wurde unterdessen ein niederländischer Soldat getötet. Der 44-jährige Feldwebel war der 21. Niederländer, der in dem Konflikt sein Leben verlor, teilte das Verteidigungsministerium in Den Haag mit. Drei Soldaten und ein afghanischer Übersetzer wurden bei dem Anschlag in der südafghanischen Provinz Urusgan verletzt. Erst am Sonntag war bei einem Gefecht mit Taliban-Kämpfern ein 26-jähriger Gefreiter aus den Niederlanden gefallen.
Diskussion über Sinn und Zweck
Der Oberbefehlshaber der niederländischen Streitkräfte, General Peter van Uhm, appellierte an die Bevölkerung des Königreichs, trotz der erneuten Opfer "an der Heimatfront vereint hinter den Soldaten zu stehen und sie bei ihrer schwierigen Aufgabe zu unterstützen". Der General hatte im April vergangenen Jahres in Afghanistan seinen eigenen Sohn durch einen Sprengstoffanschlag verloren.
Ähnlich wie in Deutschland wird auch in den Niederlanden über Sinn und Zweck des Militäreinsatzes in Afghanistan diskutiert. Seit 2006 sind etwa 1400 niederländische Soldaten in der Unruheprovinz Urusgan im Einsatz. Die Regierung in Den Haag hat erklärt, das Kommando in der Provinz im Rahmen der NATO-geführten Afghanistan-Schutztruppe ISAF nicht über das Jahr 2010 hinaus ausüben zu wollen. Sie wurde allerdings von der US-Regierung gebeten, diese Haltung zu überdenken.
Quelle: ntv.de, dpa