Anschlag in Kaschmir Tote und Verletzte
13.07.2002, 22:08 UhrMutmaßliche islamistische Untergrundkämpfer haben am Samstag in einem Armenviertel in der zwischen Indien und Pakistan umstrittenen Provinz Kaschmir ein Blutbad angerichtet.
Bei der Explosion mehrerer Handgranaten wurden nach Polizeiangaben mindestens 27 Hindus getötet, bevor sich die Angreifer eine Schießerei mit indischen Sicherheitskräften lieferten. Mehr als 30 weitere Menschen wurden verletzt in ein Krankenhaus in Jammu eingeliefert. Bei den Toten handelte es sich den Angaben zufolge überwiegend um Frauen und Kinder.
Der Anschlag war der schwerste seit dem 14. Mai, als militante Islamisten bei einem Angriff auf einen Militärstützpunkt bei Jammu 34 Menschen töteten. Der Polizeichef des Unionsstaats Jammu-Kaschmir, Ashok Suri, erklärte, die Behörden vermuteten die pakistanische Gruppierung Lashkar-e-Tayyaba hinter dem Anschlag.
Unter Berufung auf Augenzeugen hieß es, bis zu acht Täter hätten in dem Armenviertel Qasimnagar bei Jammu, der Winterhauptstadt des Unionsstaats, drei oder vier Granaten geworfen und dann das Feuer eröffnet. Ziel des Anschlags sei gewesen, die Menschen zu terrorisieren, sagte Polizeichef Suri.
Indien wirft Pakistan vor, die militanten Muslime in der Region zu unterstützen, was das Nachbarland stets zurückgewiesen hat. Der Anschlag im Mai brachte die beiden Atommächte an den Rand eines Krieges. In jüngster Zeit beruhigte sich die Lage aber wieder etwas.
Im Kaschmirkonflikt sind allein in den vergangenen zwölf Jahren rund 60.000 Menschen umgekommen. Der Konflikt konzentrierte sich bislang aber überwiegend auf den Norden Kaschmirs, weniger auf den Süden und die Region Jammu.
Quelle: ntv.de