Dutzende Beschwerden beim Presserat Toter Gaddafi darf gezeigt werden
08.12.2011, 22:37 UhrDer Deutsche Presserat hat die Darstellung des toten libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi auf Fotos und Bewegtbildern im Prinzip gebilligt. Grundsätzlich sei der Presserat der Auffassung, dass der Tod von Diktatoren in Bildern festgehalten werden dürfe. "Eine Tabuisierung des Todes sollte es in den Medien nicht geben", erklärte das Selbstkontrollgremium der Printmedien in Berlin. Gegen die Berichterstattung über Gaddafis gewaltsamen Tod waren 49 Beschwerden beim Presserat eingegangen.
Gegen zwei Boulevardzeitungen sprach der Presserat jeweils Missbilligungen aus, weil sie ein Foto des blutverschmierten Gesichts des toten Gaddafi, gezoomt und vergrößert, auf der oberen Hälfte der Titelseite veröffentlicht hatten. Die sei ein Verstoß gegen den Jugendschutz. Zwar gehöre es zu den Aufgaben der Presse, auch Informationen in Wort und Bild zu vermitteln, die Gewalt, Krieg und Sterben beinhalten. Dabei müssten die Medien aber darauf achten, in welcher Form die Bilder gezeigt werden.
Quelle: ntv.de, dpa