Rekord-Arbeitslosigkeit Trauriger Dezember
28.12.2002, 15:52 UhrDie Arbeitslosigkeit ist zum Jahresende offenbar auf den höchsten Dezember-Wert seit fünf Jahren gestiegen. Derzeit seien 4,22 Millionen Menschen erwerbslos, berichteten die Tageszeitungen „Bild“ und „Welt“ übereinstimmend unter Berufung auf Arbeitsmarktexperten in ihren Freitagsausgaben.
Die Arbeitslosenzahl lag damit um 190.000 höher als im November und um 260.000 höher als im Dezember 2001. Fachleute machen für diese Entwicklung die anhaltende Konjunkturkrise verantwortlich.
Nach Angaben der „Welt“ waren im Jahresdurchschnitt 2002 etwa 4,06 Millionen Menschen ohne Arbeit (2001: 3,85 Millionen). Damit ist die Arbeitslosigkeit im Jahr 2002 zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder angestiegen. Nach einer internen Prognose der Bundesregierung aus dem Arbeitskreis „Gesamtwirtschaftliche Vorausschätzungen“ wird die Arbeitslosenzahl 2003 im Jahresdurchschnitt sogar noch weiter auf 4,14 Millionen steigen, wie „Bild“ meldete.
Bambule um Bündnis
Bereits vor der für kommendes Jahr geplanten Neuauflage des Bündnisses für Arbeit ist Streit um die Ausgestaltung der Runde entbrannt. BDI-Präsident Michael Rogowski forderte, kein Thema auszuklammern. Mehrere Gewerkschaftsführer, unter ihnen DGB-Chef Michael Sommer, lehnten Absprachen zur Tarifpolitik ab. An dieser Frage war das Bündnis vor einem Jahr gescheitert. Der Wirtschaft warfen die Gewerkschafter vor, im Bündnis getroffene Absprachen zum Überstundenabbau und zum Aufbau von Ausbildungsplätzen gebrochen zu haben.
Sommer hält neue Bündnis-Gespräche noch vor den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen am 2. Februar für sinnlos. Im Moment sei die soziale und politische Situation zu angespannt, um einen Neuanfang zu starten, so der DGB-Chef.
Quelle: ntv.de