Politik

Rau in Moskau Treffen mit Putin

Russland und Deutschland wollen nach den Worten ihrer Präsidenten Wladimir Putin und Johannes Rau die Wirtschaftsbeziehungen weiter vertiefen. Bei einem Staatsbesuch Raus in Moskau hob Putin als besonders positiv hervor, dass die bilateralen Beziehungen nicht mehr durch Probleme der Vergangenheit belastet seien.

Seinen Angaben zufolge sind alle Probleme zwischen Deutschland und Russland bereinigt, und "wir können unsere künftigen Beziehungen auf einem sauberen Blatt ausbauen." Als Beispiel führte Putin die Beendigung des Streits um die sowjetischen Altschulden an. Die Bundesregierung hatte im April auf Forderungen in Milliardenhöhe verzichtet. Statt ursprünglich geforderter 7,6 Milliarden Euro wurde Russland zur Zahlung von lediglich 500 Millionen verpflichtet. Rau betonte, dass Deutschland an einem weiteren Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland und an weiteren Kapitalinvestitionen interessiert sei.

Im Rahmen ihrer Unterredung sprachen Putin und Rau auch über das Problem der russischen Exklave Kaliningrad (Königsberg) angesichts der bevorstehenden Erweiterung der Europäischen Union. Er hoffe sehr, dass eine Lösung gefunden wird, die sowohl den russischen als auch den europäischen Wünschen entspricht, sagte Rau zu den Verhandlungen über eine Transitlösung für die Bewohner Kaliningrads. Putin, der erneut eine "Transitlösung wie zwischen Berlin und Westdeutschland 1974" ins Gespräch brachte, sah keinen Grund, weshalb dieses Problem nicht gelöst werden könnte.

Treffen mit Geschäftsleuten

Rau war am Montagabend zu einem viertägigen Besuch Russlands in Moskau eingetroffen. Nach ihrem Gespräch im Kreml trafen Putin und Rau mit jungen russischen Geschäftsleuten zusammen, die zur Ausbildung in Deutschland gewesen waren. Die Präsidentengattinnen Christina Rau und Ljudmilla Putina besuchten am Dienstag eine Klinik für Aids-Kranke.

Nach einem Treffen mit Vertretern der deutschen Wirtschaft in Russland am Mittwoch wird Rau zum Abschluss seines Besuchs die Stadt Nowgorod im Nordwesten Russlands besuchen.

Quelle: ntv.de

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